Smarte Kleidung erhält Marktzulassung

Bein-Bandage hilft Menschen mit Mobilitätseinschränkungen beim Gehen

von | 12. September, 2022

In den Vereinigten Staaten erhielt eine Beinmanschette die Zulassung durch die Arzneimittelbehörde, die mobil eingeschränkten Menschen beim Laufen helfen kann.

Die U.S. Food and Drug Administration (FDA) hat eine durch das Unternehmen Cionic hergestellte intelligente Bein-Bandage für „funktionelle elektrische Stimulation zur Unterstützung des Gehens für Menschen mit Fußsenkung und Beinmuskelschwäche“ zugelassen.

Mithilfe des bionischen Beinwickels kann das Leben von Menschen, die z.B. aufgrund von Multipler Sklerose, Schlaganfall, Zerebralparese und anderen neurologischen Erkrankungen Mobilitätseinschränkungen erfahren, deutlich verbessert werden. Die Bandage läutet dabei ein neues Zeitalter der Wearable Technologie ein: Laut Aussage des Unternehmens ist es das erste Produkt, das Bewegungsanalyse und -verbesserung in einem tragbaren Kleidungsstück vereint. So kann es ohne Einschränkungen in den Alltag integriert werden. 

„Dies wäre nicht möglich gewesen ohne die mehr als 70 Menschen mit Multipler Sklerose, Schlaganfall, Zerebralparese und Rückenmarksverletzungen, die an unseren Studien teilgenommen haben. Gemeinsam mit unseren Forschungspartnern an der Cleveland State University konnten wir eine statistisch signifikante Verbesserung der Fußfreiheit nachweisen, was zu einem stabileren und sichereren Gehen führt.”

Jeremiah Robison, Gründer und CEO von Cionic
Neuronale Bein-Bandage von Cionic
Bein-Bandage hilft Menschen mit Mobilitätseinschränkungen beim Gehen 4

Motiviert durch die zerebrale Lähmung seiner Tochter gründete Robison 2018 Cionic. Seitdem hat es sich das Unternehmen zur Aufgabe gemacht, Menschen mit neurologischen Störungen und Verletzungen zu helfen, sich ohne Einschränkungen zu bewegen. 

Wie die Bein-Bandage funktioniert

Die Cionic Neural Sleeve analysiert, prognostiziert und verbessert die Bewegungen einer Person. Mithilfe fortschrittlicher Algorithmen und einem dichten Netz von Sensoren liest das System die Signale, die vom Gehirn an die Muskeln gesendet werden, und kann die Bewegung einer Person in einer Zehntelsekunde vorhersagen, bevor sich der Fuß vom Boden abhebt. 

Aufgrund der Daten wird eine funktionelle elektrische Stimulation abgegeben, die die richtigen Muskeln aktiviert und den Gang und die natürliche Bewegung in Echtzeit unterstützt. Software-gesteuerte Ströme nutzen Elektroden, die in der Manschette platziert sind, um die Muskeln zu aktivieren. So kann das Gehen erleichtert, die Kraft und der Bewegungsumfang erhöht und der Komfort insgesamt verbessert werden.

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Die Algorithmen und Elektroden sorgen für die richtige Abfolge der Bewegungen. Yves Béhar, der für das Design der Bandage verantwortlich zeichnet, erklärt, dass für die Betroffenen in Zukunft auch ein Leben ohne Bein-Bandage möglich sein kann: „Wenn das Gehirn wieder gelernt hat, wie man die Muskeln anspannt, wird die Manschette nicht mehr benötigt.“

Bilder: Cionic

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Viktoria Franke

Unsere Chefredakteurin a.D. Viktoria begann noch während des Studiums, als Sportjournalistin durch die Welt zu ziehen. Mittlerweile berät sie kleine Einzelkämpfer und große Unternehmen in ihrer Innen- und Außenkommunikation und organisiert weltweit Pressebereiche bei Sportevents. Good News sind bei all dem Trubel genau so wichtig für ihre mentale Gesundheit wie ein Stück Schokolade.

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