Der Klimawandel ist längst Realität. Doch während die Herausforderungen wachsen, schreitet auch der Umbau der Energieversorgung stetig voran. Axpo, die grösste Schweizer Produzentin erneuerbarer Energien, nimmt dabei eine Schlüsselrolle ein und treibt den nachhaltigen Wandel voran – durch massive Investitionen in erneuerbare Energien, innovative Technologien und strategische Partnerschaften. Ein Blick auf die Entwicklungen der letzten Jahre zeigt: Die Energiewende gewinnt an Dynamik.
Fortschritte trotz globaler Herausforderungen
Die vergangenen Jahre haben immer wieder Temperaturrekorde und zahlreiche Extremwetterereignisse mit sich gebracht. Dennoch gibt es Grund zum Optimismus: Der Anteil erneuerbarer Energien am Strommix ist heute deutlich höher als noch vor zwei Jahrzehnten prognostiziert. In der EU haben erneuerbare Energiequellen im ersten Halbjahr 2024 zum ersten Mal 50 Prozent der Stromerzeugung erreicht, wobei Wind und Solar zusammen etwa 30 Prozent ausmachten.
Auch in anderen Teilen der Welt sind bemerkenswerte Fortschritte zu verzeichnen. Während China zwar neue Kohlekraftwerke baut, um den steigenden Strombedarf zu decken, installierte das Land allein im Jahr 2023 auch 340 GW Wind- und Solarkapazitäten – doppelt so viel wie der Rest der Welt zusammen. Der globale Trend geht eindeutig in die richtige Richtung.
Für Axpo ist diese Entwicklung von zentraler Bedeutung. Der Ausbau erneuerbarer Energiequellen bildet einen Hauptpfeiler der Unternehmensstrategie. Jahr für Jahr erweitert Axpo ihre Wind- und Solarkapazitäten in verschiedenen europäischen Ländern und trägt so wesentlich zur Energiewende bei.
Innovative Technologien als Schlüssel zum Erfolg
Technologischen Innovationen kommt bei dieser Transformation eine entscheidende Rolle zu. Nicht nur die Entwicklung neuer Technologien, sondern auch deren kontinuierliche Weiterentwicklung, Skalierung und Kostensenkung treiben die Energiewende voran. Ein besonders dynamischer Bereich sind Speicherkapazitäten wie Batterien, deren Kosten in den letzten zehn Jahren um über 80 Prozent gesunken sind.
Diese dramatische Kostenreduktion eröffnet völlig neue Möglichkeiten für den Energiemarkt. Als Reaktion baut Axpo seine Aktivitäten im Bereich der Batteriespeicherung konsequent aus. Ein Paradebeispiel ist die 20-MW-Anlage im schwedischen Landskrona, die Anfang 2024 in Betrieb genommen wurde. Diese Grossbatterie trägt zur Netzstabilisierung bei und kann etwa 4.000 Haushalte für eine Stunde mit Strom versorgen. Weitere solche Projekte befinden sich bereits in der Umsetzung.
Die Bedeutung grosser Speicherkapazitäten ist im Zuge der Energiewende entscheidend. Sie ermöglichen es, Schwankungen im Stromangebot auszugleichen und erneuerbare Energie von Zeiten niedriger Nachfrage aber hoher Erzeugung zu Zeiten niedriger Erzeugung aber hoher Nachfrage zu verschieben. Der Einsatz von Speichersystemen ermöglicht daher die Einführung zusätzlicher erneuerbarer Energiekapazitäten und beschleunigt den Übergang zu einer CO2-freien Energiezukunft.
Wasserkraft und Wind als tragende Säulen
Wasserkraft spielt in der Schweiz seit jeher eine zentrale Rolle in der Stromerzeugung. Rund 60 Prozent des produzierten Stroms stammen aus dieser zuverlässigen, erneuerbaren Quelle. Axpo betreibt mit ihrem Kraftwerkspark (Eigentum und Beteiligungen) rund 60 Anlagen und ist damit die grösste Produzentin von Wasserkraft in der Schweiz.
Besonders die Flexibilität der Wasserkraft macht sie zu einem unverzichtbaren Element im künftigen Energiemix. Während Solar- und Windenergie von Wetter und Tageszeit abhängen, können Wasserkraftwerke, insbesondere Pumpspeicherkraftwerke, schnell auf Nachfrageschwankungen reagieren und so zur Netzstabilität beitragen.
Gleichzeitig treibt Axpo den Ausbau der Windenergie voran – sowohl in der Schweiz als auch international. Durch ihre Tochtergesellschaft Volkswind hat das Unternehmen mehr als 90 Windparks in Deutschland und Frankreich entwickelt und gebaut, mit einer Gesamtkapazität von über 1.600 MW. Ein besonders bemerkenswertes Projekt ist der Windpark Lålax in der westfinnischen Gemeinde Vörå, den Axpo im Oktober 2023 übernahm. Er umfasst vier Turbinen mit einer Gesamtleistung von 24,8 MW. Der Bau begann Ende 2024, die Inbetriebnahme ist für Herbst 2025 geplant. Nach Fertigstellung wird der Windpark jährlich rund 70 Gigawattstunden (GWh) erneuerbaren Strom produzieren.
Mit ihrem Engagement trägt Axpo wesentlich zur Dekarbonisierung bei. Finnland beispielsweise hat sich das ehrgeizige Ziel gesetzt, bis 2035 klimaneutral zu werden, was das Land zu einem attraktiven Markt für Windenergie macht – dies bringt aber auch neue regulatorische Herausforderungen und Netzkapazitätsgrenzen mit sich.
Wasserstoff: Ein Schlüsselelement für die Energiezukunft
Grüner Wasserstoff, der mit Energie aus erneuerbaren Quellen produziert wird, gilt als einer der wichtigsten klimafreundlichen Energieträger der Zukunft, besonders für Industrie und Transportsektor. Axpo hat dieses Potenzial frühzeitig erkannt und investiert gezielt in Wasserstoffproduktionsanlagen, deren Betrieb, Optimierung und Vermarktung.
Im April 2024 eröffneten Axpo und der lokale Partner Rhiienergie ihr erstes gemeinsames Wasserstoffproduktionswerk am Wasserkraftwerk Reichenau. Die 2,5-Megawatt-Anlage produziert bis zu 350 Tonnen grünen Wasserstoff pro Jahr und ist damit die grösste Anlage ihrer Art in der Schweiz. Der produzierte Wasserstoff kann die Verwendung von bis zu 1,5 Millionen Litern Diesel jährlich ersetzen. Der grüne Wasserstoff wird durch Wasserelektrolyse unter Verwendung von grünem Strom aus dem angrenzenden Wasserkraftwerk hergestellt. Das Verfahren ist daher vollständig frei von CO2-Emissionen.
Axpo CEO Christoph Brand betont: „Wasserstoff hat noch einige Hürden zu überwinden. Aber Axpo ist überzeugt vom Potenzial des grünen Wasserstoffs als sauberer, erneuerbarer und vielseitiger Energieträger.“
Neben Reichenau plant Axpo weitere Projekte in der Schweiz und international. Eines der derzeit in Entwicklung befindlichen Projekte ist die klimafreundliche Wasserstoffanlage in Wildegg-Brugg. In den nächsten Jahren wird dies mit einer Kapazität von bis zu 15 MW die grösste Wasserstoffanlage der Schweiz werden. Axpo legt grossen Wert auf ein nachhaltiges Wasserstoff-Ökosystem, das sowohl Produktion als auch Verteilung umfasst.
Das Energy Trilemma: Balance finden
Die Energiewende ist ein Balanceakt zwischen drei zentralen Aspekten: Dekarbonisierung, Versorgungssicherheit und Bezahlbarkeit von Energie – das sogenannte Energy Trilemma. Trotz der Herausforderungen, diese teilweise widersprüchlichen Ziele in Einklang zu bringen, macht die Schweiz unter der Führung von Unternehmen wie Axpo stetige Fortschritte.
Axpo investiert gezielt in innovative Energielösungen – ob Batteriespeicher, Wasserstoff oder grossflächiger Ausbau erneuerbarer Energien. Gleichzeitig setzt das Unternehmen auf smarte digitale Lösungen, die ihre Netze effizienter und widerstandsfähiger machen und unterstützt ihre Kunden mit nachhaltigen Energielösungen bei ihrer eigenen Dekarbonisierung.
Mit ihrer Netto-Null-Ambition verfolgt Axpo das Ziel, bereits bis 2040 die eigenen Emissionen auf null zu senken und bis 2050 die gesamte Wertschöpfungskette zu dekarbonisieren. Das zeigt: Das Unternehmen nimmt ihre Verantwortung ernst und geht mit gutem Beispiel voran.
Nachhaltigkeitsstrategie auf vier Säulen
Die Nachhaltigkeitsstrategie von Axpo basiert auf vier Dimensionen – Planet, People, Principles und Progress – und spiegelt das Engagement für langfristige wirtschaftliche, ökologische und soziale Verantwortung wider. Diese ganzheitliche Herangehensweise geht weit über den Klimaschutz hinaus und berücksichtigt alle Aspekte nachhaltigen Wirtschaftens.
Im neuesten Nachhaltigkeitsbericht 2023/24 hat Axpo bedeutende Fortschritte auf ihrem Weg in eine nachhaltige Zukunft hervorgehoben. Zu den Meilensteinen gehören Fortschritte bei der Netto-Null-Ambition (Fortschritte bei der Elektrifizierung der Fahrzeugflotte), verbesserte Prozesse zur Wahrnehmung der Sorgfaltspflicht in Lieferketten (Einsatz spezialisierter Screening- und Bewertungstools für Lieferanten) und Verbesserungen bei Diversität und Inklusion (eine kontinuierliche Steigerung des Frauenanteils).
In der Schweiz ist Axpo bereits führend im Bereich Bio-Abfallrecycling und betreibt mehrere Biomasse- und Kompostieranlagen. Auf internationaler Ebene hat Axpo ihr Portfolio in diesem Bereich ebenfalls erweitert: In Portugal wurde ein Biomethan-Projekt ins Leben gerufen, das jährlich über 15 GWh erneuerbare Energie produzieren wird. Ebenso entsteht in Italien eine neue Anlage, die ab 2025 rund 45 GWh Energie aus lokalem landwirtschaftlichem Biogas pro Jahr erzeugen und in das nationale Gasnetz einspeisen wird.
Milliarden-Investitionen für die Energiewende
Als grösste Produzentin erneuerbarer Energien in der Schweiz spielt Axpo eine entscheidende Rolle bei der Schweizer Energiewende. Das Unternehmen hat angekündigt, ihren Beitrag in diesem Bereich zu verstärken und gemeinsam mit ihrer Tochtergesellschaft CKW bis zum Jahr 2030 Kraftwerksprojekte im Wert von 1 Milliarde Schweizer Franken zu realisieren. Mit diesem Engagement unterstützt das Unternehmen die inländische Stromproduktion und fördert die Entwicklung wertvoller Winterenergie.
Durch ihre Tochtergesellschaft CKW verfolgt Axpo sechs Windparkprojekte in der Zentralschweiz und im Kanton Aargau. Etwa 20 Turbinen werden eines Tages sauberen Strom für über 30.000 Haushalte produzieren. Die Planung am Lindenberg ist bereits weit fortgeschritten, und die Bürger:innen werden voraussichtlich 2025 über die Projektrealisation abstimmen. CKW konnte auch eine Einigung mit lokalen Grundbesitzern und Behörden für drei Hügelzüge im Kanton Luzern erzielen und hat erste Bewertungen durchgeführt. Weitere Projekte befinden sich in der Planungsphase.
Ein besonderer Fokus liegt auch auf der Solarenergie. Mit ihrer Tochtergesellschaft Urbasolar ist Axpo in verschiedenen europäischen Ländern aktiv am Ausbau grosser Solaranlagen beteiligt. Ein Highlight des Jahres war die Fertigstellung der Solar-Parkplatzüberdachung im Disneyland Paris durch die Axpo Tochter Urbasolar. Die Installation, die grösste ihrer Art in Europa, bedeckt mehr als 11.000 Parkplätze und produziert jährlich über 36 GWh erneuerbaren Strom. Dieses Projekt demonstriert eindrucksvoll, wie die Erzeugung erneuerbarer Energie nahtlos in die alltägliche Infrastruktur integriert werden kann.
Insgesamt planen Axpo und ihre Tochtergesellschaft CKW, bis zum Jahr 2030 Projekte im Umfang von bis zu 1 Milliarde Schweizer Franken zu realisieren und zusätzlichen erneuerbaren Strom für 165.000 Haushalte sowie Wärme für 55.000 Haushalte zu produzieren.
Zukunftsperspektiven: Gründe für Optimismus
Trotz aller Herausforderungen gibt es viele Gründe, optimistisch in die Zukunft zu blicken. Als Gesellschaft haben wir bereits enorme Fortschritte erzielt und einen beeindruckenden Wandel erlebt. Der Blick zurück zeigt, wie weit wir in den letzten 25 Jahren gekommen sind, und gibt Zuversicht, dass wir in den nächsten 25 Jahren noch viel mehr erreichen können.
Neue Technologien, Innovationsgeist und die hohe Veränderungsrate geben Hoffnung. „Doomism“, also die Vorstellung, dass alles verloren ist, hilft niemandem weiter. Stattdessen brauchen wir einen konstruktiven, lösungsorientierten Ansatz, der Herausforderungen als Chancen begreift.
Axpo glaubt an die Energiewende und leistet ihren Beitrag zum Gelingen. Mit gezielten Investitionen in innovative Energielösungen, smarte digitale Lösungen und einer klaren Nachhaltigkeitsstrategie gestaltet das Unternehmen aktiv die Energiezukunft. Es liegt noch viel Arbeit vor uns, und die Hürden sind hoch, aber die Entwicklungen der letzten Jahre zeigen, dass wir auf dem richtigen Weg sind.
Die Energiewende ist kein Sprint, sondern ein Marathon — aber das Tempo nimmt zu. Mit Unternehmen wie Axpo an der Spitze kann die Vision einer nachhaltigen, klimaneutralen Energieversorgung Realität werden. Nicht morgen, aber Schritt für Schritt, Tag für Tag, rückt sie näher.
Beitragsbild: Unsplash – Thomas Richter
Innteil: Bild von Axpo