Australien ist der Klimakoalition HAC beigetreten und verpflichtet sich damit, fast ein Drittel seines Gebietes zu schützen.
Australien hat sich dazu entschieden, der High Ambition Coalition (HAC) beizutreten. Die Zusammenkunft aus verschiedenen Staaten hat es sich zur Aufgabe gemacht, bis zum Jahr 2030 mindestens 30 Prozent der eigenen Land- und Wassermasse zu schützen. Konkret bedeutet das für den pazifischen Inselstaat, er muss seine bisherigen Schutzgebiete um 500.000 km² erweitern – eine Fläche von der Größe Spaniens. Damit will Australien dem Artensterben auf seinem Gebiet Einhalt gebieten.
Konkrete Pläne
Konkret soll es bei dem Plan darum gehen, 20 Gebiete und 110 Spezies zu erhalten. Darunter sind Wälder in Queensland, aber auch der Kakadu Nationalpark und die Känguru-Insel. Sie repräsentieren laut Regierungsvertretern die breite Masse australischer Landschaften und Ökosysteme. Die ausgewählten Tierarten seien einzigartig und vom Aussterben bedroht. “Indem wir uns auf diese Spezies und Orte konzentrieren, haben wir die größte Chance auf Erfolg”, so Tanya Plibersek, Ministerin für Umwelt und Wasser in Australien.
Nicht ambitioniert genug?
Nicht jedem gehen diese Pläne jedoch weit genug. Rachel Lowry vom WWF etwa bemängelt:
“Australien hat mehr als 1.900 eingetragene bedrohte Tierarten. Dieser Plan pickt sich 110 Gewinner heraus. Es ist unklar, wie das unseren anderen ‘nicht priorisierten’ bedrohten Spezies helfen soll, etwa unserem bedrohten Riesengleitbeutler.”
Rachel Lowry
Auch über den Pazifikstaat hinaus gibt es Kritik. Im Jahr 2020 gaben verschiedene Wissenschaftler der Gruppe Global Safety Net zu bedenken, dass erst ca. 15 Prozent der Landmasse der Erde unter Schutz stünden. Um Regionen von besonderer Bedeutung für die Biodiversität und Ökosysteme zu bewahren, müssten diese Zahl aber noch um gut 35 Prozent wachsen – auf die Hälfte der gesamten Welt.
Über 100 Mitglieder
Auch muss sich das Bündnis den Vorwurf gefallen lassen, dass es nur als lose Zusammenkunft definiert ist und daher zwar eine klare Mission hat, aber keinerlei Sanktionsmechanismen vorgesehen sind, wenn das Ziel nicht erreicht wird. Elizabeth Maruma Mrema, die ausführende Sekretärin des UN-Übereinkommens über die biologische Vielfalt, mahnt daher: “Es ist eine Sache, sich zu etwas zu verpflichten, aber eine ganz andere, auch zu liefern. Wenn wir uns aber verpflichtet haben, müssen wir auch liefern.”
In welchem Punkt die HAC auf jedem Fall geliefert hat, ist in Bezug auf ihre Mitglieder: der Klimakoalition haben sich mittlerweile über 100 Länder angeschlossen und sich damit dem 30-Prozent-Ziel verschrieben. Darunter sind auch größere CO2-Produzenten wie die USA. Eine deutliche Steigerung beispielsweise zum Jahr 2010, in dem weltweit nur 13 Prozent der Landmasse sowie kaum Ozean-Anteile unter Schutz standen. Durch das internationale Bündnis bleibt die Hoffnung also bestehen, dass wir unsere Arten- und Landschaftsvielfalt langfristig erhalten können.
Bildquellen:
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- stocksnap.io / World Maps
- ourworldindata.org / UN Environment Programme