Für die Sicherheit von Katzen

Amsterdam baut „Kattentrapjes“ – und zeigt ein Herz für Tiere

von | 8. September, 2025 | Allgemein

Amsterdam am Abend mit einer Katze

In Amsterdam bekommen Katzen und andere Tiere jetzt Rettungstreppen in den Grachten, die sie sicher ans Ufer bringen und Leben retten.

Man stelle sich vor: Eine Katze lauert am Wasser auf eine Libelle, elegant zum Sprung angesetzt, und dann: ein Ausrutscher, ein Platschen, und schon ist sie im kühlen Wasser der Grachten gelandet. Schwimmen können Katzen zwar, aber die hohen, glatten Kaimauern machen den Rückweg für sie fast unmöglich. In Amsterdam soll diese Geschichte bald ein Happy End bekommen.

In den letzten sechs Monaten sind laut Amsterdamer Tiernotruf mindestens 19 Katzen so ertrunken. Im Wasser saugt sich ihr nasses Fell schnell voll, was zu erheblichem Energieverlust führt. Ohne Ausstiegshilfe wird jeder Paddelschlag zunehmend schwerer.

Amsterdam am Abend
Die Grachten in Amsterdam – hier werden bald Rettungstreppen für Tiere gebaut.

Von der Idee zur Tat

Die Rettungsinitiative kam von der Stadträtin der Partij voor de Dieren (Partei für die Tiere). Sie schlug vor, spezielle Mini-Treppen, liebevoll „Kattentrapjes“ genannt, an besonders gefährdeten Stellen einzubauen. Der Stadtrat war schnell überzeugt: 100.000 Euro fließen nun in das Projekt. Vorbild ist die Stadt Amersfoort, die bereits 300 ähnliche Leitern entlang ihrer Kanäle installiert hat, um Wildtieren das Überleben zu erleichtern, mit messbarem Erfolg. In Amsterdam wird die Tierrettungsorganisation Dierenambulance zunächst die Hotspots ermitteln, an denen Tiere am häufigsten in Gefahr geraten. Dort sollen die neuen Ausstiegsstellen entstehen.

Ein Gewinn für alle

Die Treppen sind nicht nur für Katzen gedacht: Auch Enten, Igel oder andere Kleintiere können profitieren. Jede Stufe ist ein kleiner Schritt in Richtung tierfreundlicher Stadtgestaltung. Und sie sendet eine Botschaft: Hier wird nicht nur an Menschen gedacht, sondern auch an die tierischen Mitbewohner, die sich nicht selbst für ihre Sicherheit einsetzen können. Langfristig könnten die „Kattentrapjes“ zu einem wertvollen Baustein eines Netzwerks tiergerechter Urbanisierung werden. Solche Ausstiegshilfen mindern nicht nur die Zahl tragischer Unfälle, sie würden auch das Bewusstsein für ein harmonisches Zusammenleben von Mensch und Tier in der Stadt stärken.

Gracht mit Treppe
Eine Leiter, die aus dem Kanal führt

Ein weltweiter Trend nimmt Fahrt auf

Auch international gibt es inspirierende Beispiele: Im spanischen Valencia wurden in Hafenbecken und städtischen Wasserläufen kleine, sanft ansteigende Rampen installiert, damit Entenküken, Wasserschildkröten und weitere Tiere gefahrlos ans Ufer gelangen können. Dort zeigte sich schnell, dass die Tiere die neuen Wege instinktiv nutzen – ein Beweis dafür, dass solche Lösungen nicht nur gut gemeint, sondern auch praktisch wirksam sind.

Mehr als nur eine Rettung

Was wie ein kleines Detail erscheinen mag, symbolisiert in Wirklichkeit Mitgefühl und Weitblick. Die „Kattentrapjes“ verbinden den Charme einer historischen Stadt mit zeitgemäßer Tierliebe und tragen so zu einer sicheren Umgebung für alle Bewohner:innen Amsterdams bei. Amsterdam setzt damit ein Zeichen, das weit über die eigenen Stadtgrenzen hinausstrahlt: Eine lebenswerte Stadt misst sich nicht nur an der Lebensqualität ihrer Menschen, sondern auch daran, wie gut sie ihre schwächsten Bewohner:innen schützt.

Katze in Amsterdam
Katzen erhalten bald mehr Sicherheit in Amsterdam.
Rating: 5.00/5. From 2 votes.
Please wait...

Jetzt 30 Tage testen

Das GNM+ Probeabo

Entdecke das GNM+ Abo mit unserem Printmagazin und exklusiven Online-Artikeln, die dein täglicher Licht­blick in der negativen Nachrichten­flut sind.

Das erwartet dich:

N

Gut recherchierte positive Nachrichten

N

Nachhaltig gedruckt oder digital bereitgestellte Magazine

N

Dramafrei und lösungsorientiert geschriebene Artikel

Auch Geschenk-Abo, Soli-Abo und Einzelbestellungen möglich.

GNM+

Alle guten Nachrichten

Im Good News Magazin stöbern

5