Inmitten der staubigen Savanne Namibias kämpft der Cheetah Conservation Fund nicht nur für den Erhalt der Geparden – sondern für ein ganzes Ökosystem. Unsere Autorin war vor Ort und hat hautnah miterlebt und gelernt, wie aus Milch Käse, aus Dornbusch Briketts und aus Welpen Lebensretter werden – und was das alles mit den Wildkatzen zu tun hat.
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Es ist September, die tiefste Trockenzeit in Namibia. An den Staub im Mund und auf der Haut habe ich mich mittlerweile schon gewöhnt. Womit ich nach den ersten Tagen Reisezeit im Norden Namibias immer noch Probleme habe, sind die Straßen. Die verwöhnte Deutsche, die ohnehin ungern Auto fährt, verlässt ihre Komfortzone und fährt mit einem, dafür vollkommen ungeeigneten, SUV die Schotterpisten Namibias entlang. So langsam es geht.
45 Kilometer sind es von der nächstgrößeren Stadt Otjiwarongo bis zu meinem Ziel, dem Cheetah Conservation Fund (CCF), der sich in Namibia und Somaliland für den Schutz von Geparden engagiert. 45 Kilometer, in denen ich dankbar bin, dass ich auf Sand fahren darf und nicht dem üblichen Schotter, der die letzten Tage Migräne verursacht hat. Dennoch ist es eine irre Fahrt: Kein einziges Auto kommt uns entgegen, keine Menschenseele ist zu sehen. Andererseits auch wenig überraschend, ist doch Namibia mit drei Einwohnern pro Quadratkilometer das, nach der Mongolei, am zweitdünnsten besiedelte Land der Welt.
Nach 45 Minuten haben mein Mann und ich das Ziel erreicht und ich bin überrascht, wie weitläufig das Gelände des CCF ist. Die nächsten drei Tage werden wir peu a peu erfahren, was sich hinter welchem Haus, Käfig und Seitenweg verbirgt. Alle Eindrücke aufzulisten, dürfte das ganze Good News Magazin füllen, deswegen fokussiere ich mich auf die verschiedenen Säulen, auf denen die Arbeit des CCF gebaut ist. Und ich lüge nicht, wenn ich sage: Der folgende Artikel ist schon eine Zusammenfassung dieser immens vielschichtigen Arbeit.
Seit über 30 Jahren für den Schutz der Katzen
Ich bin beim CCF aufgrund meiner Tierliebe gelandet. Wir wollten auf unserer Reise von Namibia über Botswana bis Zimbabwe nicht nur Urlaub machen, sondern die Länder im Einklang mit der Natur und mit möglichst viel Lernen über die ansässige Fauna erleben. Eco-Lodges, Naturschutzparks, zertifizierte Reservate – und eben der CCF. Erst bei der Reiseplanung erfuhr ich überhaupt von der Existenz des Cheetah Conservation Fund. Ich lernte, dass die US-amerikanische Zoologin und Forscherin Laurie Marker den CCF 1990 als Forschungsstation in einem kleinen Bauernhaus gründete. Sie verkaufte ihren gesamten Besitz, um die finanziellen Mittel für den Kauf und die Einrichtung der ersten Anlage zu bekommen.
Mittlerweile ist der CCF weit über das Bauernhaus hinausgewachsen. In Namibia werden Geparden aufgenommen, die durch Konflikte mit Farmer:innen, Fallen oder als verwaiste Jungtiere in …