In Bogotá herrscht Aufbruchsstimmung. „Heute schreiben wir Geschichte“, erklärt Senatorin Clara López mit einem Lächeln, als das Parlament einstimmig beschließt: In Kolumbien dürfen keine Mädchen und Jungen mehr vor dem 18. Lebensjahr heiraten – auch nicht mit Zustimmung der Eltern.
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„Niñas No Esposas“ – „Mädchen sind keine Ehefrauen“: Aktivist*innen in Kolumbien fordern ein Ende von Kinderehen. Mit Erfolg, denn das Parlament beschloss Ende Dezember 2024 das Verbot von Kinderehen.
„Kinderehen sind eine schädliche Praktik, die Diskriminierung verstärkt und dazu führt, dass Mädchen in Armut leben“, erklärt Andrea Tague Montaña, eine UNICEF-Mitarbeiterin aus Kolumbien. „Diese Mädchen übernehmen oft früh die Rolle von Erwachsenen, müssen arbeiten oder werden zu Pflegekräften. Doch sie bleiben Kinder – und ihre Rechte müssen geschützt werden.“
Das neue Gesetz soll nicht nur Kinderehen verbieten, sondern auch dafür sorgen, dass Kinderrechte in ganz Kolumbien gestärkt werden – besonders in ländlichen und indigenen Gemeinden.
Eine große Errungenschaft, die zeigt, dass sich Einsatz für Kinderrechte lohnt. Kolumbien macht vor, wie es geht.
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