das ist ein GNM+ ArtikelWie sich Gläubige gegen Gewalt einsetzen

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von | 1. Dezember, 2024

Religion wird in Kriegen und Konflikten oft als treibende Kraft für Gewalt wahrgenommen. Sie kann aber auch ganz anders wirken: Wir stellen sieben Beispiele vor, die zeigen, wie sich Gläubige und religiöse Gemeinschaften für Frieden eingesetzt haben.

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„Gott ist gefährlich“ – das sagt zumindest der Soziologe Ulrich Beck. Auf den ersten Blick scheint das zu stimmen, denn oft wird Religion als Auslöser für Gewalt und Kriege gesehen. Doch laut der Bertelsmann-Stiftung sind nur elf Prozent der Kriege tatsächlich auf religiöse Ursachen zurückzuführen. Stattdessen geht es meistens um die Verteilung von Ressourcen, Landbesitz und Macht. Wenn Kriege aber religiös aufgeladen werden, lassen sich Menschen oft leichter von ihrer Notwendigkeit überzeugen – denn wenn es plötzlich um „Gut gegen Böse“ geht, kann selbst Gewalt besser gerechtfertigt werden. Wie jede Ideologie wird Religion in den falschen Händen dann zum Instrument für Unterdrückung oder zum Argument für gewaltvolle Vergeltung – ganz nach dem Motto “Auge um Auge, Zahn um Zahn”. 

Aber genau diese Kraft, Menschen zu bewegen, kann auch anders eingesetzt werden. Religion kann Gemeinschaften zusammenbringen und motivieren, sich für das zu engagieren, was alle großen Glaubensrichtungen eben auch lehren: Frieden und Versöhnung. Im Christentum wird das zum Beispiel durch das fünfte Gebot „Du sollst nicht töten“ deutlich. Auch der Koran betont die Wichtigkeit des Friedens, etwa in der Sure 42:40: „Und wer vergibt und Versöhnung stiftet, dessen Lohn ist bei Allah“. Im Hinduismus, Jainismus und Buddhismus ist “Ahimsa” (Gewaltlosigkeit) eines der wichtigsten Prinzipien und findet sich in vielen zentralen Schriften. Doch wie können diese Lehren in die Tat umgesetzt werden? Das zeigen unsere Beispiele aus der ganzen Welt.

Nach dem Terror

Der Mönch Maha Ghosananda brachte den Buddhismus zurück nach Kambodscha – und mit ihm eine Friedensbewegung, die das gesamte Land durchzog. In den 1970er Jahren wurde Kambodscha von den Roten Khmer unter dem Diktator Pol Pot regiert. Der Schreckensherrschaft fielen rund zwei Millionen Menschen zum Opfer, etwa ein Viertel der Bevölkerung. Pol Pot verbot unter anderem die Ausübung von Religion, zerstörte Klöster und religiöse Texte. Maha Ghosananda absolvierte zur Zeit der Roten Khmer seine Ausbildung als buddhistischer Gelehrter in Indien.

Nach dem Zerfall des Regimes kehrte er nach Kambodscha zurück und veranstaltete in den 90er Jahren jährliche „Friedensmärsche“. Gemeinsam mit hunderten Anhänger:innen setzte er sich so für die Zerstörung von Landminen, für die Teilnahme an demokratischen Wahlen, für Umweltschutz und für eine Versöhnung mit den Roten Khmer ein.

Gebete und Blumen gegen Panzer

Ferd…

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    Rebecca Wolfer

    Rebecca ist Redakteurin beim Good News Magazin und eine unverbesserliche Optimistin. Mit ihren Geschichten möchte sie dazu beitragen, das Gute in der Welt sichtbarer zu machen.

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