Frischgebackene Väter in Großbritannien machen mit einer ungewöhnlichen Aktion auf die schlechten Bedingungen des Vaterschaftsurlaubs aufmerksam: Sie hängen Plastikpuppen in Windeln an Statuen berühmter Männer. Die „Dad Shift“-Kampagne, ins Leben gerufen von einer Gruppe engagierter Männer, möchte damit die Rechte der Väter stärken und mehr öffentliche Aufmerksamkeit auf ihr Anliegen lenken.
Der Protest begann in London, wo die Aktivisten Puppen an bekannten Statuen wie denen von Schauspieler Gene Kelly am Leicester Square und Comedian Laurence Olivier befestigten, und breitete sich schnell auf andere Städte aus. Ziel der Kampagne ist es, auf die schlechten Bedingungen für Vaterschaftszeit in Großbritannien hinzuweisen, die im europäischen Vergleich am schlechtesten sind: Väter erhalten nur zwei Wochen unbezahlten Urlaub und einen minimalen Zuschuss von 184,03 Pfund pro Woche.
Forderungen nach Reformen und besserer Unterstützung
Mit ihrer Aktion fordern die Väter eine Reform der derzeitigen Regelungen und appellieren an die sozialdemokratische Labour-Regierung, die Rechte der Väter zu verbessern. Die Labour-Regierung hatte in ihrem Manifest vor den Wahlen versprochen, binnen ihres ersten Regierungsjahres Alternativen zur derzeitigen Regelung zur Elternzeit zu prüfen. Unterstützer der „Dad Shift“-Kampagne betonen, dass mehr Rechte für Väter nicht nur die soziale Gerechtigkeit fördern, sondern auch das Wirtschaftswachstum ankurbeln könnten.
Konkret fordern die Väter mehr Zeit, um den Beziehungsaufbau mit ihren neugeborenen Kindern zu fördern, und bessere finanzielle Unterstützung, sodass alle Väter es sich leisten können, Vaterschaftsurlaub zu nehmen. Laut einer aktuellen Studie verzichtet einer von drei Vätern aufgrund der schlechten Bedingungen derzeit auf Elternzeit. Die Aktivisten setzen sich zudem für gleichwertige Elternzeitregelungen für Partnerein, unabhängig vom Geschlecht.
Mit der „Dad Shift“-Kampagne wollen die Aktivisten aufzeigen, dass mehr Rechte für Väter nicht nur den Familienalltag verbessern, sondern auch gesellschaftlich und wirtschaftlich positive Effekte haben können. Sie hoffen, dass ihre kreative Protestform die Debatte über Vaterschaftsrechte in Großbritannien weiter vorantreibt und konkrete politische Veränderungen bewirkt.