Essen auf zwei Rädern für bedürftige Menschen

Initiative liefert Essen mit dem Rad an obdachlose Menschen

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von | 30. März, 2024

Die Initiative Radtour für obdachlose Menschen fährt mit dem Lastenrad quer durch Berlin. Stephan May und seine Nachbar:innen verteilen Essens- und Sachspenden an Menschen auf der Straße.

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Stephan May steht in der Küche und schmiert Butter auf Brote. Dann belegt er sie mit Wurst, Käse und Salat und verpackt sie für seine Auslieferung. Draußen ist es stockdunkel, es ist nicht mal 4 Uhr morgens. Stephan May ist von Beruf Pflegekraft. Vor und nach seinen Schichten setzt er sich auf sein Lastenrad und liefert Essen an Menschen, die auf der Straße leben. Mittlerweile macht er das seit mehr als 5 Jahren ehrenamtlich. Im Winter ist er oft schon vor seiner Frühschicht unterwegs und radelt um vier Uhr morgens durch Berlin, um wohnungslosen Menschen zu helfen.

Initiative: Radtour für obdachlose Menschen 

Die Anzahl der Menschen in Berlin ohne Zuhause steigt immer weiter an. Um sie zu unterstützen, liefert die Initiative Radtour für obdachlose Menschen Essen mit dem Lastenrad. Das mobile Verpflegungsangebot steht den Leuten regelmäßig morgens und abends an bestimmten Plätzen in Berlin zur Verfügung. Bei Wind und Wetter. Neben der Verpflegung hilft die Initiative bei Bedarf auch bei der Suche nach weiteren Hilfsangeboten im jeweiligen Stadtteil.

Die Nachbarschaft hält zusammen

Über die Plattform nebenan.de vernetzt sich Stephan May mit seinen Nachbar:innen, die ihn bei seinem Ehrenamt unterstützen. Das gesamte Projekt wird von Menschen aus der Nachbarschaft getragen. Durch die Nachbar:innen konnte Stephan May auch engen Kontakt zu anderen Initiativen und Gewerbetreibenden herstellen, die einen Teil der Lebensmittel spenden.

Während Stephan mit seinem Lastenrad unterwegs ist, sind manche aus seiner Nachbarschaft auf dem Weg zu U-Bahnhöfen. Dort sprechen sie Menschen auf der Straße an, um sie auf das Angebot aufmerksam zu machen und sie zu den Plätzen zu schicken, die auf der täglichen Fahrradroute stehen. Andere Nachbar:innen holen Essen vom Foodsharing ab oder bringen weitere Lebensmittel- und Sachspenden.

Das Lastenrad bietet die nötige Flexibilität

Um viele Menschen zu erreichen und möglichst flexibel zu sein, eignet sich das Lastenrad besonders gut. „Versuch da mal überall mit dem Auto hinzukommen“, erklärt Stephan May gegenüber der taz. „Du kannst nirgends in zweiter Spur parken, du kommst nicht an die Leute, und ich bin in derselben Arbeitstemperatur wie die Menschen, die auf der Straße leben. Das ist vom Kopf her sehr wichtig.” 

„Helfen, statt wegsehen.“

Das ist Stephan Mays Motto.

Beitragsbild: Giulia Grünke – giulia-gruenke-illustration.de

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    Rahel Pfeffinger

    Rahel ist Redakteurin beim Good News Magazin und studiert Gender Studies im Master. In ihrer Freizeit findet sie Entspannung in der Natur, der analogen Fotografie und beim Töpfern. Ihr Tipp für einen gute Laune-Boost: Mindestens eine Good News am Tag lesen.

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