Warum ich nur noch Leitungswasser trinke

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von | 14. August, 2023

Mit kleinen Handlungen Großes bewirken – das sind unsere “Großigkeiten”. Folge 3: Unsere Chefredakteurin Viktoria und ihre Einstellung zu Leitungswasser.

Mit unserer Serie “Großigkeiten” stellen wir kleine Handlungen unseres Teams – oder unserer Community – im Alltag vor, die weitreichende Effekte auf uns, unsere Mitmenschen oder unsere Umwelt haben. Kleine Dinge, die Großes bewirken – eben “Großigkeiten”. 

Es ist (in Deutschland) so einfach, und dennoch wundert es mich immer wieder, dass es kein Standard ist: Leitungswasser trinken statt Flaschenwasser im Supermarkt kaufen. Laut Informationen des Umweltbundesamtes sind es vor allem jüngere Befragte, die zu überdurchschnittlichen Anteilen Leitungswasser trinken (22 Prozent der 18-29-Jährigen und 25 Prozent der 30-39-Jährigen im Vergleich zu 16 Prozent aller Befragten). 

Da die Unterschiede gering (zumindest meines Erachtens, unsere stellvertretende Chefredakteurin Nina erhob sofort Einspruch!) und auch bei Wasser aus Flaschen vorhanden sind, ist der Geschmack für mich kein Argument gegen Leitungswasser. Die Qualität des Wassers erst recht nicht – nicht im regulierten Deutschland. Mein Hauptargument für Leitungswasser war einst Faulheit: Ich wollte nicht ständig irgendwelche Kisten drei Etagen hoch in meine Wohnung schleppen. Mittlerweile bin ich klüger geworden und ein Argument sticht alle anderen: Betrachtet man den gesamten Lebenszyklus, hat stilles Mineralwasser gegenüber dem Trinkwasser aus der Leitung bis zu tausendfache (!) Emissionen, je nach Rechnung. Rohstoffgewinnung, Abfüllung, Verpackung, Distribution und Transport, all das spielt hinein. Eine Studie von GUTcert fasst es zusammen: 

Fast 100.000 Tonnen CO₂ könnten allein die Berliner:innen einsparen, würden sie sich mit Leitungswasser begnügen.

Die Versetzung mit Kohlensäure oder die Kühlung des heimischen Leitungswassers sorgt zwar auch in diesem Fall für höhere Emissionen, jedoch bleiben diese nichtig im Vergleich zum Flaschenkauf. Mittlerweile habe auch ich mir eine Sprudelmaschine inklusive nachhaltiger Zylinder gekauft und hoffe, dass Innovationen wie das Carbon Capture-Verfahren in der Zukunft noch mehr dafür sorgen, dass das CO₂, das ich in mein Wasser pumpe, nachhaltig ist und bleibt. Zum Süßen gibt es aktuell selbstgemachten Holunderblütensirup, auch hier werde ich lustig weiter experimentieren. 
Jede Person in Deutschland verwendete im Jahr 2019 im Schnitt täglich 128 Liter Trinkwasser, etwa für Körperpflege, Wäschewaschen oder auch das Putzen. Nur geringe Anteile davon nutzen wir tatsächlich zum Trinken und fürs Kochen. Ich persönlich dusche z.B. nicht täglich, weil es weder meine Haut zulässt, noch als “Nichtschwitzerin” nötig ist. Aber immer, wenn ich mich frage, ob das mit dem Trinkwasser trinken richtig ist, denke ich an die 500+ Milliarden PET-Flaschen, die jährlich weltweit hergestellt. Oder – um philosophisch zu werden – daran, dass von Unternehmen WASSER – teilweise sogar als “Luxuswasser” – verkauft wird. Wasser. Wasser!

Beitragsbild: rfotostock auf Pixabay

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    Viktoria Franke

    Unsere Chefredakteurin a.D. Viktoria begann noch während des Studiums, als Sportjournalistin durch die Welt zu ziehen. Mittlerweile berät sie kleine Einzelkämpfer und große Unternehmen in ihrer Innen- und Außenkommunikation und organisiert weltweit Pressebereiche bei Sportevents. Good News sind bei all dem Trubel genau so wichtig für ihre mentale Gesundheit wie ein Stück Schokolade.

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