Seit der Kontrolle der Deni über den lokalen Fischfang hat sich innerhalb von 11 Jahren der Bestand der Pirarucu-Fische um 425 % erhöht.
Die Deni sind ein indigenes Volk, das im brasilianischen Bundesstaat Amazonas lebt. Im Jahr 2003 fand eine sogenannte Demarkation statt, also die Festlegung von Grenzen, durch welche das etwa 1,6 Millionen Hektar großen Gebietes zwischen den beiden Flüssen offiziell als Deni-Land anerkannt wurde. Seither hat sich einerseits die Situation der Deni verbessert, andererseits haben sich durch nachhaltige Methoden und eine verantwortungsvolle Nutzung der natürlichen Ressourcen auch die Fisch- und Wildbestände erholt. Innerhalb von elf Jahren hat sich der lokale Bestand der Pirarucu-Fische so um 425 % erhöht.
Verbesserung der Situation der Deni
Die Deni leben in einem abgelegenen Gebiet zwischen den Flüssen Juruá und Purus im Amazonas Regenwald in Brasilien. Bis vor ein paar Jahren waren sie mit Besitzenden von Gummibaum-Plantagen, Rubber tapping (einem Prozess, bei welchem Latex gewonnen wird), Fischerei, Holzfällerei und Handelnden konfrontiert, ebenso mit eingeschleppten Krankheiten wie Tuberkulose und Masern. Sie waren gezwungen, unter schlechten Bedingungen zu arbeiten und es Bestand die Gefahr, dass sie aus ihrer Heimat vertrieben werden.
Das Land war nach einem Bericht von Greenpeace illegal und ohne das Wissen der Deni an ein Holzfäller-Unternehmen verkauft worden. Jahrelang forderten die Deni die brasilianische Regierung dazu auf, ihr traditionelles Gebiet anzuerkennen. Im Jahr 2001 halfen Freiwillige von Greenpeace bei der Vorbereitung der Demarkation des etwa 1,5 bis 1,6 Millionen Hektar großen Gebiets, welches zum traditionellen Land der Deni gehört. Die Größe des Gebiets entspricht damit in etwa der Fläche Thüringens.
Die Landrechte der Deni wurden später von dem Justizminister Brasiliens anerkannt. Mit der Unterzeichnung durch den brasilianischen Präsidenten Luiz Inácio Lula da Silva im Jahr 2004 war die Anerkennung des Deni-Landes schließlich offiziell abgeschlossen.
Erholung der Pirarucu-Bestände um 425%
Durch die Demarkation konnte die drohende Vertreibung der indigenen Bevölkerung verhindert und die schlechten Arbeitsverhältnisse beendet werden. Zudem konnte ein Rückgang des unkontrollierten Fischfangs verzeichnet werden. Vor der Demarkation waren keine oder kaum noch Fische in den Gewässern des Gebietes vorhanden. Seit der Grenzziehung und dadurch, dass die Deni Naturschutz betreiben, haben sich die Fisch- und Wildbestände in den letzten Jahren wieder erholt. Dazu gibt es beispielsweise Gebiete, in welchen weder gejagt noch gefischt werden darf.
So konnte sich auch der Bestand der sogenannten Pirarucu, auch Arapaima oder Paiche genannt, wieder erhöhen. Sie zählen mit einer Länge von über zwei Metern zu den größten Süßwasserfischen der Erde und kommen im Amazonasgebiet vor. Der Pirarucu hat eine große wirtschaftliche Bedeutung, jedoch hat übermäßige Befischung in weiten Gebieten zur Ausrottung der Fische geführt.
Neben der Schaffung von Einnahmequellen für die Bevölkerung, trägt der kontrollierte Pirarucu-Fischfang dazu bei, dass sich die Fischpopulation nun erholen kann. Nach Angaben des Juruá-Instituts haben sich die lokalen Pirarucu-Bestände so in den 11 Jahren, seit denen die Deni den Fischfang kontrollieren, um 425% erhöht.
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