“Nachhaltige Fischerei funktioniert”

Vier Thunfischarten nicht mehr vom Aussterben bedroht

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von | 19. Januar, 2022

Laut der Roten Liste der Weltnaturschutzunion haben sich einige Thunfischarten dank Fangquoten und der Bekämpfung illegaler Fischerei erholt.

Anfang September stellte die Weltnaturschutzunion (IUCN) auf ihrem World Conservation Congress im französischen Marseille die Rote Liste der bedrohten Tierarten vor. Aus dieser Liste geht hervor, dass sich die Bestände von vier kommerziell gefangenen Thunfischarten in den vergangenen Jahren erholen konnten. Dazu gehören der atlantische und der südatlantische Blauflossen-Thunfisch sowie der Weiße Thunfisch und der Gelbflossen-Thunfisch.

Erholung in zehn Jahren

Die Rote Liste der bedrohten Tierarten stellt seit 1962 Informationen darüber bereit, wie es um die Tierarten unserer Erde steht. Sie ordnet sie auf Grundlage wissenschaftlicher Daten in Gefährdungskategorien ein, die von “bereits ausgestorben” bis “nicht gefährdet” reichen. Veröffentlicht wird die Liste von der Weltnaturschutzunion. Ihr gehören 211 Staaten und Regierungen, über 1.200 Nichtregierungsorganisationen und weitere 18.000 Expertenkommissionen an. 

Im Jahr 2011 galten zahlreiche Thunfischarten zum ersten Mal als bedroht. Nun ist das für den atlantischen Blauflossen-Thunfisch, den Weißen Thunfisch und den Gelbflossen-Thunfisch nicht mehr der Fall. Der südatlantische Blauflossen-Thunfisch war zuvor “kritisch gefährdet” und wurde jetzt als “bedroht” eingestuft.

Für die Weltnaturschutzunion sind diese Entwicklungen vor allem die Folge von regionalen Fangquoten und der Bekämpfung illegaler Fischerei. Das zeige sich auch dadurch, dass sich die Fischbestände an verschiedenen Stellen der Erde unterschiedlich entwickeln.

“Chancen nutzen und verbindliche Ziele formulieren”

Dr. Bruce B. Colette, Vorsitzender der IUCN-Spezialistengruppe für Thunfisch, sagte dazu: “Die neuen Einstufungen der Roten Liste beweisen, dass nachhaltige Fischerei-Ansätze funktionieren und dabei Lebensräume und Biodiversität nachhaltig fördern. Wir müssen weiter nachhaltige Fangquoten und die Bekämpfung illegaler Fischerei fördern. Thunfisch-Populationen bewegen sich über tausende von Kilometern. Daher müssen wir den Umgang mit ihnen global koordinieren.” – Dr. Bruce B. Colette, Vorsitzender der IUCN-Spezialistengruppe für Thunfisch.

Trotz der positiven Entwicklungen erhöhe sich der Druck auf Meeres-Spezies immer weiter. Lebensraumverluste, Klimawandel und Überfischung hätten zur Folge, dass 37 Prozent  der Haie und Rochen weltweit vom Aussterben bedroht sei. Insgesamt betrachtet die Rote Liste über 138.000 Spezies. Mehr als ein Drittel gelten als bedroht. 

“Die Rote Liste zeigt, dass Tierarten sich trotz des hohen Drucks auf unsere Meere erholen können, wenn sich Staaten zu Nachhaltigkeitsmaßnahmen bekennen. Wir müssen die Chance nutzen, unsere Ambitionen für Biodiversität zu steigern und auf Grundlage unserer Daten verbindliche Ziele formulieren”, so Dr. Bruno Oberle, Direktor der Weltnaturschutzunion.

Beitragsbild: Sebastian Pena Lambarri | unsplash.com

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    Paul Esser

    Paul Esser ist stellvertretender Chefredakteur beim Good News Magazin. Wenn er gerade keine Medien macht oder konsumiert, studiert er Politikwissenschaften und Psychologie. Warum das alles? Lösungen waren schon immer spannender als Probleme!

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