In Leipzig sind zwei bislang unbekannte Frühwerke Johann Sebastian Bachs erstmals aufgeführt worden. Jahrzehntelange Forschung ermöglichte die Zuordnung – und schenkt der Musikwelt neue Einblicke in den jungen Bach.
Die beiden neu identifizierten Orgel-Chaconnen in d-Moll und g-Moll wurden vom Bach-Archiv Leipzig nach mehr als 30 Jahren akribischer Recherche als Werke des 18-jährigen Bach bestätigt.
Entscheidend waren Handschriften in der Königlichen Bibliothek in Brüssel sowie die Zuordnung zu einem weitgehend unbekannten Bach-Schüler, deren Analyse letztlich den Durchbruch brachte. Die feierliche Uraufführung fand in der Thomaskirche statt, Bachs einstiger Wirkungsstätte.
Bachs Frühwerk in neuem Licht
Musikexpert:innen wie Organist Ton Koopman betonen, dass die Stücke nicht nur stilistisch typisch für den jungen Bach seien, sondern auch helfen, die musikalische Entwicklung des 1750 verstorbenen Künstlers besser zu verstehen. Die Edition – also die schriftliche Veröffentlichung – der beiden rund 14-minütigen Werke ist bereits erschienen, weitere Aufführungen folgen.
Vertreter:innen aus Kultur und Stadt zeigten sich tief bewegt – die Entdeckung gilt als kultureller Glücksfall, der Leipzigs Rolle als Bach-Stadt weiter stärkt und die Musikgeschichte um zwei wertvolle Puzzleteile bereichert.
Schau dir hier die Uraufführung mit Rahmenprogramm an:
Beitragsbild: Wikimedia Commons
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