WaterLight wandelt einen halben Liter Salzwasser in Energie für 45 Tage Licht um. Vor allem stromlose Gegenden profitieren davon.
Weltweit gibt es momentan etwa 759 Million Menschen ohne Zugang zu Elektrizität. Internationale Organisationen wie die WHO und UN versuchen schon lange, diese Zahl zu senken und so viele Menschen wie möglich mit Elektrizität zu versorgen. Das kolumbianische Start-up E-Dina könnte mit ihrer Erfindung maßgeblich zur Verbesserung der Versorgung beitragen: sie haben die portable Laterne WaterLight entwickelt, die mit Salzwasser betrieben wird.
Meerwasser wird zu Strom
Der Erfindung liegt ein einfacher chemischer Prozess zugrunde, die Ionisierung. Elektrolyte im salzigen Meerwasser reagieren mit dem Magnesium und den Kupferplatten im Inneren der Laterne. Durch diese Reaktion entsteht elektrische Energie, die im Gerät gespeichert wird.
Die Laterne produziert aber nicht allein Licht, sondern dient als eine Art Mini-Generator zur Stromerzeugung. Mit einem halben Liter Meerwasser – oder in Notsituationen sogar Urin – erzeugt WaterLight Licht für insgesamt 45 Tage.
Durch den eingebauten USB-Slot kann die Laterne aber auch als Powerbank dienen und sowohl Handys als auch andere kleinere Geräte aufladen. Je nach Nutzungshäufigkeit hält sie so zwischen zwei bis drei Jahre, bevor man sie austauschen muss.
Schnelle Energie für stromlose Gegenden
Inspiration für WaterLight waren die Wayúu – ein indigenes Volk aus Südamerika, das größtenteils abseits vom Netz und in Küstennähe lebt. E-Dina suchte eine zuverlässigere Alternative zu klassischen solarbetriebenen Lampen und machte sich dafür eine der größten Ressourcen der Wayúu zu Nutzen: das Meer.
Für die alltägliche Nutzung hat WaterLight klare Vorteile gegenüber Solarenergie. Sie ist Tageszeit und Wetter unabhängig. Zudem funktioniert die Laterne direkt nach der Befüllung, sie benötigt keine Aufladezeit.
WaterLight bietet den Wayúu auf diese Weise eine schnelle, sichere und nachhaltige Möglichkeit Energie zu erzeugen. Sie nutzen sie als Lichtquelle für ihre Arbeiten und als Ladestation. Zuvor mussten sie dafür weite Strecken zurücklegen. Das gilt aber nicht nur für die Wayúu: Die Laterne kann auch in anderen Gegenden von Nutzen sein, die nicht über eine dauerhafte Stromversorgung verfügen.
Auch das Design und die Materialien der Laterne sind von den Wayúu und ihrer Kultur inspiriert. Um sie noch weiter zu unterstützen beteiligt E-Dina sie an WaterLight: Das Band für den Griff der Laterne wurde von den Wayúu selbst entworfen und wird vor Ort handgewebt. So wird jede Laterne zum Unikat.
Beitragsbild: © E-Dina / WaterLight