„Ein Konzept für das 21. Jahrhundert”

Vier-Tage-Woche in Großbritannien erfolgreich

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von | 15. August, 2022

Seit Juni testen in Großbritannien 70 Unternehmen die Vier-Tage-Woche. Ein halbes Jahr soll das Projekt dauern – doch es ist schon jetzt erfolgreich.

Die positiven Auswirkungen einer Vier-Tage-Woche wurden oft bestätigt und werden immer weiter erforscht. Bisher galt seine Erprobung in Island an 2.500 Berufstätigen als größter Praxistest. Großbritannien legt jetzt nach und bietet knapp 3.300 Menschen die Möglichkeit zu einem Tag mehr Freizeit bei gleichem Gehalt – darüber haben wir bereits im April berichtet. Obwohl das Projekt erst vor einigen Wochen gestartet ist, sind seine Teilnehmenden schon jetzt begeistert – trotz anfänglicher Holprigkeiten. 

Weniger Arbeit, volles Gehalt

An dem sechsmonatigen Pilotprogramm nehmen 70 englische Unternehmen mit insgesamt 3.300 Arbeitnehmenden teil. Sie wollen mit 80 Prozent ihrer regulären Arbeitszeit trotzdem das volle Pensum erfüllen. Die Forscher:innen, die das Projekt begleiten, untersuchen währenddessen den Einfluss der neuen Arbeitsstruktur auf die Produktivität, Geschlechtergleichheit, Umwelt und das Wohlbefinden der Teilnehmenden.

CNN fragte kürzlich einige Projektteilnehmer:innen nach einem ersten Zwischenfazit und berichtet, dass schon jetzt der Erfolg des Projektes zu sehen sei. Sowohl auf Unternehmens- als auch auf Angestellten-Seite zeigten sich bisher keine negativen Effekte auf die Arbeit. Im Gegenteil: Die Menschen sind zufriedener und motivierter. Sie haben abseits der Arbeit mehr Zeit für ihre Familie, sich selbst und ihre Herzensprojekte oder die Aufgaben, die sonst zu Hause liegen bleiben.

Die teilnehmenden Arbeitnehmer:innen haben neue Hobbys begonnen oder verfolgen zuvor auf Eis gelegte Ziele, so schreibt CNN. Doch für viele ist die Veränderung essenzieller. Eine Mitarbeiterin berichtet, dass sie durch den gesunkenen Stress und die Veränderung des Wochen-Gleichgewichts ihre mentale Gesundheit verbessern und ihre Angstzustände reduzieren konnte. Eine andere Frau pflegt ihre Eltern und gewinnt durch den zusätzlichen freien Tag viel Ruhe. Sie nutzt ihn für Einkäufe und andere Dinge, die sie sonst immer samstags in den frühen Morgenstunden erledigen musste, da dafür unter der Woche keine Zeit war. Für sie seien die neuen Möglichkeiten nicht weniger als „lebensverändernd”.

Vier-Tage-Woche schafft Raum für Veränderungen

Eine solch große Veränderung verläuft natürlich nicht immer reibungslos. Einige Unternehmen berichten, dass insbesondere die ersten Wochen eher chaotisch verliefen, da die Teams und Arbeitsabläufe noch nicht auf die neuen Bedingungen vorbereitet waren. 

Eine Frau arbeitet konzentriert am PC trotz Vier-Tage-Woche
Konzentration und Produktivität trotz weniger Arbeitszeit? Darauf ist die Vier-Tage-Woche ausgelegt. Bild: Pexels / ThisIsEngineering

Kreative Lösungen waren gefragt – und wurden gefunden. Der Schlüssel scheint darin zu liegen, die Arbeit effizienter zu gestalten und unnötige Aufgaben zu reduzieren. Meetings werden zeitlich begrenzt und auf arbeitsrelevante Themen begrenzt, kleine Ampeln an den Schreibtischen zeigen die Plauder-Bereitschaft der Kolleg:innen an und in einer Art Fokus-Zeit dürfen Mitarbeitende E-Mails und Anrufe ignorieren, um konzentriert an ihren Aufgaben zu arbeiten.

So macht es den Eindruck, dass durch eine gut etablierte Vier-Tage-Woche mancherorts tatsächlich mehr geschafft wird, als im alten Modell. Gleichzeitig sind die Mitarbeitenden entspannter und glücklicher. Eine Bank ist bereits jetzt schon sicher nicht mehr zurückzuwollen. „Die Fünf-Tage-Woche ist ein Konzept des 20. Jahrhunderts”, sagt ihr Marketing-Leiter. „Das passt einfach nicht mehr zum 21. Jahrhundert.”

Beitragsbild: Pexels / Kindel Media

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    Julia Verstraelen

    Ich liebe schon immer Worte und Sprache und studiere deswegen Online-Redaktion in Köln. Egal ob in Filmen, Gedichten oder Videospielen – gute Geschichten begeistern mich einfach. Umso besser natürlich, wenn die Geschichten auch noch eine schöne Message haben. Aus diesem Grund schreibe ich für das Good News Magazin: um die wirklich guten Stories erzählen zu können!

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