Kiewer Freiwillige machen Wein aus den Trauben der befreiten Stadt Izium, um mit dem Erlös ein Rehabilitations- und Sozialisationszentrum für Veteran:innen zu bauen.
Sie nennen sich Decoupage, eine Art Kompositum aus deoccupation und coupage, den englischen Begriffen für Enteignung und Umsturz. Freiwillige aus Kiew, die nach der Befreiung der ostukrainischen Stadt Izium von der russischen Besatzung die dort überlebenden Trauben sammelten und daraus 200 Flaschen Sammlerwein herstellten. Mit dem Erlös aus dem Verkauf des Weins wollen die Freiwilligen ein Rehabilitations- und Sozialisierungszentrum für Veteran:innen aufbauen.
200 Flaschen eines ganz besonderen Tropfens
Nach der Befreiung von Izium im letzten Herbst kamen die Freiwilligen bei einer humanitären Mission in die Stadt, die etwa 48.000 Einwohner:innen zählt. Zwischen all der Zerstörung fanden sie einige Weinreben, die den Angriff mehr oder weniger unbeschadet überstanden haben. Sie beschlossen, diese haltbar zu machen, indem sie daraus Rotwein herstellten.
Bei der Weinherstellung wurde das Team von Mykola Kasiyanenko unterstützt, einem Winzer mit zehnjähriger Erfahrung und Eigentümer des Weinguts Cassia Wine. Mit seiner Hilfe wurden 200 Flaschen Rotwein aus den geernteten Trauben hergestellt und abgefüllt.
Wein finanziert Rehabilitations- und Sozialisierungszentrum
Bereits die Weinflaschen sollen zeigen, dass es sich dabei um ganz besondere Reben handelten. Deshalb bat das Team ukrainische Künstler:innen um die Gestaltung der Etiketten. Die 200 limitierten Flaschen sollen dann 20 verschiedene Flaschendesigns schmücken und damit zugleich die Vielfalt der ukrainischen Kultur symbolisieren.
Noch wichtiger ist allerdings der Zweck: Der Erlös aus dem Verkauf des Weins soll für den Bau eines Rehabilitations- und Sozialisierungszentrum für Militärveteran:innen verwendet werden.
Beitragsbild: Decoupage