Forschende der LMU und von Helmholtz Munich entdeckten, dass das SARS-CoV-2-Spike-Protein im Gehirn verbleibt und langfristige neurologische Schäden verursachen kann. Dies könnte neue Therapieansätze für Long COVID eröffnen.
Wissenschaftler:innen der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) und von Helmholtz Munich haben in einer bahnbrechenden Studie wichtige Erkenntnisse über die neurologischen Auswirkungen von Long COVID gewonnen. Die Forschenden identifizierten Proteine im Gehirn, die vermutlich eine zentrale Rolle bei den Langzeitfolgen der Erkrankung spielen. Dies könnte den Weg für neue diagnostische und therapeutische Ansätze ebnen, um die Symptome von Long COVID zu behandeln.
Persistierendes Spike-Protein und mögliche Schäden
Prof. Dr. Ali Ertürk und sein Team entdeckten, dass das SARS-CoV-2-Spike-Protein in den Hirnhäuten und im Knochenmark des Schädels über Jahre hinweg verbleiben kann, was zu anhaltenden neurologischen Beschwerden führen könnte. Diese Entdeckung deutet darauf hin, dass das persistierende Spike-Protein zur beschleunigten Gehirnalterung und zu langfristigen Schäden führen kann. Mit einer neuartigen, KI-unterstützten Bildgebungstechnik untersuchen die Forschenden, wie diese Proteine das Gehirn beeinflussen und welche Folgen dies für Long-COVID-Betroffene hat.
Die Ergebnisse könnten neue Perspektiven für die Behandlung von Long COVID bieten, einer Erkrankung, die schätzungsweise 400 Millionen Menschen weltweit betrifft. Denn obwohl viele von Müdigkeit und Muskelschwäche berichten, ist es die neurologische Symptomatik, die für viele Betroffene besonders belastend ist.