Eine Reduzierung der Wochenarbeitszeit ohne Gehaltseinbußen? Was für viele nach einer idealen Work-Life-Balance klingt, könnte in Spanien bald Realität werden. Die links-sozialistische Regierung unter Ministerpräsident Pedro Sánchez hat einen Gesetzentwurf vorgelegt, der die reguläre Arbeitszeit von 40 auf 37,5 Stunden pro Woche senken will – vorausgesetzt, das Parlament stimmt zu. Diese Maßnahme könnte die Arbeitsbedingungen für fast zwölf Millionen Beschäftigte in der Landwirtschaft und Gastronomie spürbar verbessern und die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben erleichtern.
Was die Arbeitsverkürzung für Spanien bedeutet
Für Arbeitnehmer könnte die verkürzte Arbeitszeit eine bessere Balance zwischen Berufs- und Privatleben bringen, was sich positiv auf die Zufriedenheit und Produktivität auswirken kann. In einigen Bereichen Spaniens, etwa im öffentlichen Dienst oder in großen Unternehmen, ist das 37,5-Stunden-Modell bereits etabliert.
Wirtschaftsvertreter hingegen sehen die Reform kritisch. Sie befürchten steigende Kosten und negative Auswirkungen auf die Wettbewerbsfähigkeit Spaniens. Doch Arbeitsministerin Yolanda Díaz verteidigt das Vorhaben:
„Eine verkürzte Arbeitszeit wird die Produktivität steigern. Es geht nicht darum, möglichst viele Stunden im Büro zu verbringen, sondern darum, effizient zu arbeiten.“
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Weniger Arbeitszeit = Europäischer Trend?
Spanien ist nicht das einzige Land, das auf kürzere Arbeitszeiten setzt. In Deutschland gehört die 40-Stunden-Woche in vielen Branchen längst der Vergangenheit an. In Frankreich und Dänemark liegt die gesetzliche Wochenarbeitszeit bereits zwischen 35 und 37 Stunden, und Belgien führte 2022 sogar ein 4-Tage-Modell ein.
Diese Entwicklungen zeigen: Weniger Arbeitszeit kann sich positiv auf die Work-Life-Balance auswirken – ein Modell, das sich in immer mehr europäischen Ländern etabliert. Nun bleibt abzuwarten, ob Spanien diesen Schritt erfolgreich umsetzen kann.
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