Frische Luft den Fischen

das ist ein GNM+ ArtikelRettet den Rhein!

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von | 5. Juli, 2018

Die Marina Düsseldorf verfolgt ein klares Ziel: Die lokale Rettung des Rheins mit klärenden Pflanzinseln, Unterwasserbelüftungen für Fische  und schwimmenden Gärten.

Es braucht bei allen großen Aufgaben eine Person, die vor Augen hat, wie es am Ende aussehen soll. Der Geschäftsführer der Marina Düsseldorf, Rolf Gast, hat eine klare Vision, wie es mit dem Rhein weitergehen soll. Er möchte mit Rescue the Rhine seinen Heimathafen zu einem Ort der Biodiversität machen. Pflanzinseln und schwimmende Gärten helfen bei diesem Vorhaben. Es gilt, mit dem Wasserschutz lokal anzufangen, um national zu inspirieren. 

Unser Heimatgewässer: Der Rhein

Was wir Menschen, und insbesondere die Deutschen, dem Rhein zu verdanken haben, füllt eine lange Liste. Seit nun 15 Millionen Jahren fließt der Rhein durch Europa und versorgt alles um ihn herum. Der 1.233km lange Fluss ist für den Gütertransport die bedeutendste Binnenschifffahrtsstraße Europas. Ein beachtlicher Anteil von 70% aller Gütertransporte auf den deutschen Binnenwasserstraßen werden auf dem Niederrhein bewegt.

Außerdem agiert der Rhein als eine Lebensader, die nicht nur ganze Ökosysteme, Städte und Kraftwerke versorgt, sondern auch 30 Millionen Menschen Trinkwasser liefert. 

Insbesondere in Städten wie Düsseldorf, Köln oder Mainz steht der Rhein zudem für die Identität der Städte, idyllische Sommerabende und schöne Aussichten. Der Medienhafen in Düsseldorf ist ein architektonisch und wirtschaftlich bedeutsamer Teil der Landeshauptstadt, ein Hotspot für mondäne Lebenskultur entstand hier direkt am Rhein. Viele Menschen der Stadt treffen sich hier, um zu wirtschaften, netzwerken oder angesagte Gastronomie zu besuchen. Inmitten des Medienhafens liegt die Marina Düsseldorf als wichtiger Yachthafen der Stadt und als Ausbildungsstätte für zukünftige Skipper:innen. 

Dort wohnt und arbeitet auch Rolf Gast. In  den letzten zehn Jahren konnte er aus seinem Büro auf dem Wasser beobachten, wie sich die Bedingungen im Heimatfluss verschlechterten. Es gebe so viele Baustellen, die es im Wasserschutz zu beachten gibt, erklärt er gegenüber dem Good News Magazin, aber irgendjemand müsse mit gutem Beispiel vorangehen. Das hat sich der Inhaber des Yachthafens zur Aufgabe gemacht.

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Beeindruckende Architektur und angesagte Gastronomie – der Medienhafen gilt als IT-Place in Düsseldorf. Bild: Masood Aslami via pexels

Warum es dem Rhein schlecht geht

Durch die lang zurückliegende Rheinbegradigung im späten 19. Jahrhundert wurde zwar der Rhein bezwungen, aber gleichzeitig viel Natur zerstört und in sich funktionierende Kreisläufe unterbrochen. Die kerzengerade Führung des Wassers und die zunehmend asphaltierte Umgebung des Flusses und der Häfen steigerten die Hochwassergefahren für die Menschen rheinabwärts. In den letzten Jahrzehnten kamen erschwerend die Auswirkungen des Klimawandels und der wachsenden Wirtschaft hinzu, welche dem Rhein zusätzlich zu schaffen machen. Das Wasser sinkt im Sommer bedrohlich, Blaualgen bilden sich, Giftstoffe landen im Wasser und es kommt zu Fischsterben. Außerdem treiben zunehmend extreme Wettersituationen mit Starkregen und Stürmen, Abfälle in die Hafenbecken und den Müll auf dem Land direkt ins Wasser. 

Im Interview mit dem Good News Magazin erzählt Rescue The Rhine -Gründer Rolf Gast, dass sich die Ereignisse in den letzten Jahren häuften und er erkannte, dass es so nicht weitergehen kann:

Es fing an mit Plastikmüll, der bei jedem Hochwasser mehr wurde und sich hier im Hafen sammelte. Wir hatten nur noch Müll im Wasser. Und dann der Sturm ‘Ela’ im Jahr 2014, bei dem alles Mögliche durch den Hafen flog. Ich habe richtig Angst bekommen. Dann ging es weiter mit dem Niedrigwasser, nur einen Meter tief. Das heißt, es fuhr kein Schiff mehr. Beim nächsten Niedrigwasser gab es dann die Kombination mit den Blaualgen.

Man konnte hier  trockenen Fußes durch das Hafenbecken laufen und an vielen Stellen die toxischen Algen beobachten. Zuletzt gab es den Vorfall, dass sich ein Mitarbeiter von mir eine offene Wunde bei Hafenarbeiten geholt hatte und danach fünf Tage krank war. Ich habe dann d…

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    Mara Betjemann

    Mara Betjemann ist Redakteurin bei Good News Magazin und freie Autorin. Sie ist der Meinung, dass Medien maßgeblich das Denken vieler Menschen beeinflussen und genau deswegen positiver Journalismus noch viel mehr etabliert werden sollte. Neben dem Schreiben für Good News Magazin, arbeitet sie für Radio und Fernsehen.

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