Kein Science-Fiction

Fern-OP: Chinesischer Arzt entfernt Lungentumor aus 5.000 km Entfernung

Werbung
Werbung

von | 17. September, 2024

In Shanghai hat ein Arzt einen Lungentumor per roboterassistierten Fern-OP erfolgreich entfernt. Der Patient lag in einem Krankenhaus in der südwestlichen chinesischen Stadt Kashgar, Xinjiang.

Das Shanghai Chest Hospital, in welchem Dr.Luo Qingquan sich befand, ist das erste Krankenhaus Chinas, welches robotorassistierte Chirurgie betreibt. Ähnliche Erfolge gab es bereits im Jahr 2022. Bei einer Brustkrebsoperation war es damals in Portugal und Spanien zwei Ärzten gelungen, durch Augmented Reality-Headsets und eine Hololens-2-Brille über 900 km zu kommunizieren und die Fern-Operation so erfolgreich durchzuführen.

Mehr Chancengleichheit für Patient:innen

Es sei eine Chance für “kleine Kliniken an entfernten Orten vom Know-how größerer Zentren profitieren können”, so Ioana Beaujean, Fachärztin für Viszeralchirurgie. Solche Eingriffe „aus der Ferne“ gehen aktiv gegen den Fachkräftemangel in ländlichen Gebieten, sowie allgemein weltweit vor und ermöglichen die Behandlung durch Experten, ohne dass eine große Reise auf sich genommen werden muss.

Man dürfe trotzdem nicht unterschätzen, was für einen Aufwand die Anschaffung solcher Techniken bedeutet. Nicht jeder OP-Saal sei für solche Operationen geeignet. Außerdem müsse der Umgang mit der Robotik erst einmal erlernt werden. Da insbesondere große Operationen hohe Komplikationen hervorrufen können, sei es wichtig, ein Team vor Ort zu haben, das flexibel eingreifen kann, so Beaujean.

Dass sogar Eingriffe remote durchgeführt werden können, sei der Robotik in der Chirurgie zu verdanken, die in den vergangenen Jahren eine Lernkurve hingelegt habe, so die Chirurgin.

Telemedizin in Deutschland

Remote-Medizin ist nicht nur ein Modell für die Zukunft, sondern in Teilen schon in Deutschland die Gegenwart. “Es ist bereits Alltag, dass zum Beispiel Diagnostik bestehender Befunde remote besprochen werden. So können auch kleinere Kliniken an entfernten Orten vom Know How größerer Zentren profitieren”, so Ioana Beaujean. Diese Arbeit und auch Konsultationen am Telefon oder Online werden unter dem Begriff Telemedizin zusammengefasst.

Foto von Irwan auf Unsplash.

Unterstütze die Arbeit von Sophie Fallnacker und anderen Autor:innen mit einem GNM+ Abo!

Deine Vorteile:

  • Gut recherchierte positive Nachrichten
  • Nachhaltig gedruckt oder digital
  • Dramafrei und lösungsorientiert

    GNM+

    Sophie Fallnacker

    Good-Newsletter: Melde dich hier gratis an für die Good News der Woche in deinem E-Mail-Postfach.

    Diese Good News könnten dich auch interessieren