In unserer Fotostrecke wollen wir uns die Lieblingsspielzeuge von Kindern weltweit anschauen. Eindrucksvoller kann man die Vielfältigkeit unserer Lebensrealitäten kaum darstellen. Die Fotos stammen von dem Dollar Street-Projekt der Gapminder Foundation.
Das ist ein Beitrag aus unserem vierten Printmagazin mit dem Thema „(Keine) Kinder“. Diesen und weitere exklusive Beiträge gibt’s im GNM+ Abo
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Dollar Street wurde von Anna Rosling Rönnlund, Co-Gründerin der Gapminder Foundation, entwickelt. 15 Jahre lang verbrachte sie ihre Arbeitstage damit, globale öffentliche Daten verständlicher und nutzbarer zu machen. Mit der Zeit wuchs ihre Frustration: Die sorgfältige Auswahl von Daten, um sie in bunten und beweglichen Diagrammen darzustellen, machte globale Trends und Muster im Großen und Ganzen leichter verständlich. Aber das alltägliche Leben auf verschiedenen Einkommensebenen wurde dadurch nicht verständlicher. Schon gar nicht an Orten, die weit weg von zu Hause sind. „Menschen aus anderen Kulturen werden oft als unheimlich oder exotisch dargestellt“, erklärt Anna:
„Das muss sich ändern. Wir wollen zeigen, wie die Menschen wirklich leben. Es lag nahe, Fotos als Daten zu verwenden, damit die Menschen mit eigenen Augen sehen können, wie das Leben auf verschiedenen Einkommensniveaus aussieht. Mit Dollar Street kann man viele, viele Häuser auf der ganzen Welt besuchen. Ohne reisen zu müssen.”
Indem es anhand des täglichen Lebens die Vielfalt der Lebensbedingungen aufzeigt, will das Projekt dazu beitragen, stereotype Vorstellungen und Klischees zu beseitigen. Gleichzeitig vermittelt es so ein umfassenderes Bild globaler Dimensionen von Armut und Wohlstand.
Dabei werden Alltagsgegenstände, wie beispielsweise Küchengeräte, Betten oder Zahnbürsten, in den Häusern der Familien fotografiert. Anhand dieser Fotos können Besucher:innen der Dollar Street-Website die Wohnverhältnisse und den materiellen Wohlstand der Menschen in verschiedenen Einkommensgruppen vergleichen.
Aktuell stellt Dollar Street 457 Familien in 66 Ländern auf insgesamt 43.969 Fotos vor. Tendenz steigend. Wir haben für unser Magazin eine Auswahl der Lieblingsspielzeuge der teilnehmenden Kinder zusammengestellt. Wer sich selbst durch die Welt klicken will, besucht die Webseite auf www.gapminder.org.
Lange haben wir in der Redaktion diskutiert, ob wir das zweite Foto der Elfenbeinküste zeigen wollen. Doch Fakt ist, Kinder auf der ganzen Welt spielen mit waffenähnlichem Spielzeug und werden zu Cowgirls, Rittern oder Bogenschützinnen. Doch in Verbindung mit der Elfenbeinküste ergibt sich oft ein negativer Gedanke – jener an die Kindersoldat:innen, die auch in dieser Region stark rekrutiert werden. Wir nutzen also das Bild, um auf eben jene Kinder aufmerksam zu machen. Nach Schätzungen der Vereinten Nationen sind es über 250.000 weltweit, 100.000 davon auf dem afrikanischen Kontinent. UNICEF verschafft ihnen auf seiner Webseite Gehör und informiert über die Thematik. Schaut unbedingt rein – und macht beim nächsten Red Hand Day, dem Internationalen Tag gegen den Einsatz von Kindersoldaten, am 12. Februar 2024 mit!