"Hey, gib mir doch mal deine Nummer!"

Die „Nummer ohne Anruf“ hilft beim Abbau von Belästigungen im Alltag

von | 19. März, 2022 | Füreinander

Eine Person nutzt ein Smartphone. Foto: Porapak Apichodilok / pexels

Die Nummer ohne Anruf soll zu einem empathischeren Miteinander beitragen.

Im Alltag kann es jederzeit passieren, dass man nach dem Namen oder der Handynummer gefragt wird. Die “Nummer ohne Anruf” hilft Personen, die ihren richtigen Namen oder ihre richtige Nummer nicht preisgeben möchten, sich jedoch dazu genötigt fühlen. In dieser Situation können sie sich zum Selbstschutz genderneutral “Noa(h)” nennen und die Nummer 0157 530 249 90 angeben. Kontaktiert die andere Person diese Nummer, erhält sie eine automatisch generierte Nachricht, in der sie darüber aufgeklärt wird, dass sich jemand unwohl gefühlt hat. 

Die automatisch generierte Nachricht, die man von Noa(h) erhält.
Die automatisch generierte Nachricht, die man von Noa(h) erhält.

Die Lösung liegt in der Kommunikation

Die empfangende Person der Nachricht wird dazu aufgefordert, die Website von NoA zu besuchen, um sich darüber zu informieren, wie sie ein Unwohlsein ihres Gegenübers in Zukunft vermeiden kann. Auf der Website werden ihr Lösungsvorschläge und Reflexionsmöglichkeiten vorgestellt, damit sie in Zukunft im besten Fall mit mehr Feingefühl handeln kann. Es wird unter anderem an Kommunikation auf Augenhöhe, überlegtes Handeln und mehr Ich-Botschaften appelliert. 

Das Projekt wurde von der Freiburger Studentin Jasmin Aboudhaq ins Leben gerufen. Sie war selbst bereits in Situationen, in der ihr Gegenüber kein “Nein” bei der Frage nach ihrem Namen oder ihrer Nummer akzeptiert hat. Dann musste sie diskutieren und hat ihre Nummer mit Zahlendreher diktiert, damit sie nicht kontaktiert werden konnte. Doch dadurch wurde die andere Person nicht über ihr Fehlverhalten aufgeklärt und hat dies vermutlich nicht reflektiert, was Jasmin frustrierte. 

“Manche Personen respektieren kein “Nein” und zwingen dich in Situationen, in denen du dich unwohl fühlst. Hier fehlt auch häufig einfach die Sensibilität. Aber auch nicht jede Person hat dasselbe Selbstbewusstsein. Es ist nicht immer so einfach, “Nein” zu sagen, wie das dargestellt wird.”

Jasmin Aboudhaq, Initiatorin von NoA

Hilfe zur Selbsthilfe

Mit dem Projekt sollen alle Beteiligten von grenzüberschreitendem Verhalten einbezogen werden, damit alle zu Verhaltensänderungen beitragen können. Bei Fragen oder Unsicherheiten kann man auch Kontakt zu dem Team von NoA aufnehmen. Für weitere Hilfe werden auf der Website einige Beratungs- und Hilfsangebote aufgelistet.

Beitragsbild: Porapak Apichodilok / pexels

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Pia Bergmann
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