Luca Gamberini hat eine Utopie Wirklichkeit werden lassen: In Genua baut er Nemos Garten. Die Unterwasserfarm könnte ein Modell der Zukunft sein für eine umweltfreundliche und klimaresistente Landwirtschaft.
Wenn Luca Gamberini Pesto Genovese machen will, geht er das Basilikum dafür nicht im Garten pflücken. Er schnappt sich eine Sauerstoffmaske und taucht ein ins Meer der ligurischen Riviera. Nicht weit vom Strand der Bucht entfernt, knapp acht Meter unter der Wasseroberfläche, werden Silhouetten erkennbar, die aus einem Science-Fiction-Blockbuster stammen könnten.
Ein halbes Dutzend durchsichtiger Acrylballons sitzt auf filigranen Stahlgerüsten, die dem Landemodul einer Raumsonde ähneln. Man könnte die Konstruktionen am Grund mit überdimensionalen Quallen verwechseln, die um eine Anemone kreisen und in deren Schirm sich das Sonnenlicht spiegelt.
Sobald Luca jedoch näher an eine der starren Medusen heranschwimmt, wird der Blick frei auf blühendes Basilikum im Inneren des Ballons.
Biosphäre nennt Luca dieses System, abgeleitet von den griechischen Wörtern für Leben und Kugel. Denn die lichtdurchlässigen Ballons fassen rund 2000 Liter Luft. Sie sind die Beete in Nemos Garten und bieten rund 40 verschiedenen Kräuter-, Gemüse- und Obstarten ideale Bedingungen, um zu gedeihen.