Zeit für ein neues Körperbild!
Eine persönliche Geschichte über Selbstliebe: Cathleen Schulze beschäftigt sich in ihrer Arbeit mit Menschen, die den Weg aus einer Essstörung gehen wollen. Sie möchte andere Menschen darin unterstützen, wieder Vertrauen und Selbsterkenntnis zu entwickeln. Da sie selbst Essstörungen hatte, weiß sie wie es sich anfühlt, wenn man sich selbst nicht mehr versteht. Mit ihrer Geschichte inspiriert und bestärkt sie andere – und macht außerdem aufmerksam auf ein sehr wichtiges Thema! Sie wirkt einer Gesellschaft entgegen, die Diäten befürwortet und mit einem unrealistischen Schönheits- und Körperideal wirbt.
TRIGGERWARNUNG: In diesem Artikel geht es um das Thema Essstörungen. Der Artikel kann Trigger, d.h. Auslöser schwieriger Gefühle, Erinnerungen oder Flashbacks, enthalten. Bitte sei achtsam, wenn das bei dir der Fall ist. Wenn du zu diesem Thema mehr wissen möchtest oder Hilfe für dich oder andere suchst, gibt es hier Unterstützung www.bzga-essstoerungen.de.
Wie alles begann
Die ersten zwölf Jahre unseres Lebens sind entscheidend für unsere Persönlichkeit. Sie entscheiden, wie wir das Erwachsenwerden erleben und später unser Leben gestalten. In meiner Kindheit habe ich Gewalt und Alkoholismus erlebt. Ich verstand lange nicht, weshalb ich oft so lustlos, desinteressiert und orientierungslos war. Hinzu kam, dass ich mich die meiste Zeit überflüssig und unsicher fühlte, weil ich fest überzeugt war, dass mich jeder dumm findet. Nach außen hin zeigte ich das nicht. Ich versuchte immer cool und unabhängig zu wirken.
Mein Leben mit der Essstörung
Als Teenager fing ich an an meinem Körper Makel zu finden und mit Anfang 20 war ich in der Essstörung komplett gefangen. Der Tag begann mit dem Weg auf die Waage und die Zahl entschied über die Laune und über meinen Tagesablauf. Ich hatte so viele Diäten probiert und war jedes Mal deprimiert, wenn ich wieder scheiterte. So dachte ich: „Du bist nicht mal fähig, eine ordentliche Diät durchzuhalt…