Die Uhr tickt, was die Erderwärmung angeht. Das ist der Menschheit nicht erst seit Kurzem bewusst. Der Wandel hin zu einer Lebensweise, die unsere Lebensgrundlage nicht zerstört, geht trotzdem nur langsam voran – doch: es geht voran und es gibt Hoffnung.
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Prof. Dr. Joachim Curtius studierte Physik in Heidelberg und promovierte am Max-Planck-Institut für Kernphysik. Seit 2007 ist er Professor für Experimentelle Atmosphärenforschung an der Goethe-Universität Frankfurt und erforscht Aerosole, Spurengase, Flugzeugemissionen und deren Einfluss auf das Klima. Er wurde mit der Otto-Hahn-Medaille ausgezeichnet und engagiert sich bei Scientists for Future. Und: Er ist Klima-Optimist. “Nur mit Optimismus werden wir alle die Tatkraft und den inneren Antrieb aufbringen, allen Barrieren, Sachzwängen, Gewohnheiten, Bequemlichkeiten und inneren Schweinehunden zum Trotz, schnell genug umzusteuern. Und ich bin fest überzeugt:” Wir können es schaffen!”
Zeit für Optimismus?
Ganz aufzuhalten ist die Erderwärmung nicht mehr, schon heute sind die Folgen in vielen Teilen der Welt spürbar. Die Erderwärmung lässt sich nicht mehr völlig stoppen, da Treibhausgase lange in der Atmosphäre bleiben. Selbst wenn keine neuen hinzukämen, würde die Temperatur nur langsam sinken. Einige Folgen, wie das Schmelzen der Eisschilde und der Meeresspiegelanstieg, sind bereits unumkehrbar. In ihrem sechsten Sachbericht (2023) zum aktuellen Stand der klimatischen Veränderungen schreibt der Weltklimarat IPCC: “Der vom Menschen verursachte Klimawandel wirkt sich bereits auf viele Wetter- und Klimaextreme in allen Regionen der Welt aus. Dies hat zu weit verbreiteten nachteiligen Auswirkungen und damit verbundenen Verlusten und Schäden für Natur und Menschen geführt. Anfällige Gemeinschaften, die in der Vergangenheit am wenigsten zum aktuellen Klimawandel beigetragen haben, sind unverhältnismäßig stark betroffen.”
Daher plädieren mittlerweile (zum Glück) nicht mehr nur Wissenschaftler:innen und…