Bei der DKMS registrieren und Leben retten
Bei vielen Krebsarten können häufig nur fachkompetente Mediziner:innen weiterhelfen. Nicht so bei der Diagnose Blutkrebs. Als Stammzellspender:in der DKMS kannst du selbst aktiv und Lebensretter:in werden! „Es ist ein unglaubliches Gefühl, das man nicht in Worte fassen kann. […] Die Spende hat mein Leben verändert, dieses Thema geht uns alle etwas an, weil es jeden treffen kann“, erzählt DKMS-Spenderin Alexandra auf Facebook, nachdem sie selbst Knochenmark gespendet hat. Ihre ganze Geschichte könnt ihr hier lesen. Aber fangen wir am Anfang an …
Was ist die DKMS überhaupt?
DKMS steht für Deutsche Knochenmarkspenderdatei. Die gemeinnützige Organisation hat es sich seit 1991 zur Aufgabe gemacht, Blutkrebs den Kampf anzusagen. Durch ihre internationale Stammzellspenderdatei wird für Blutkrebspatient:innen die Suche nach einer geeigneten Spender:in erleichtert. Aktuell sind über zehn Millionen Menschen aus Deutschland, Polen, Chile, Indien, den USA, Großbritannien und Nordirland bei der DKMS registriert – täglich kommen über 3000 neue Registrierungen hinzu. Dadurch wurden in der Vergangenheit knapp 90.000 Stammzellspenden ermöglicht.
Warum ist eine Registrierung so wichtig?
Alle 35 Sekunden erkrankt weltweit ein Mensch an Blutkrebs. Auf Deutschland heruntergebrochen, bedeutet das eine Blutkrebsdiagnose alle 15 Minuten. „Blutkrebs ist der Oberbegriff für bösartige Erkrankungen des Knochenmarks bzw. des Blut bildenden Systems, bei denen die normale Blutbildung durch die unkontrollierte Vermehrung von bösartigen Blutzellen gestört ist“, ist dazu auf der Website der DKMS zu lesen. Heilung bietet häufig nur eine Stammzellspende. Da nur ein Drittel der an Blutkrebs Erkrankten innerhalb der eigenen Familie eine geeignete Spender:in finden, ist eine umfassende Spenderdatei so wichtig – jeder Zehnte sucht momentan noch vergeblich.
Wie kann ich mich registrieren lassen?
Grundsätzlich können alle gesunden Menschen zwischen 17 und 55 Jahren in die Stammzellspenderdatei aufgenommen werden. Eine vorläufige Abfrage, ob ihr als Spender:in in Betracht kommt, ist direkt auf der Website möglich. Das dauert nur wenige Sekunden. Erfüllt ihr alle Voraussetzungen, werdet ihr direkt zur nächsten Seite weitergeleitet und könnt euch ein Registrierungsset zu euch nach Hause schicken lassen (die perfekte Lösung in Zeiten von Corona). Dieses Set beinhaltet ein Wattestäbchen für einen Wangenabstrich. Nachdem ihr den Abstrich eurer Wangenschleimhaut gemacht habt, schickt ihr diesen zurück an die DKMS.
Wie geht es danach weiter?
Die DKMS trägt eure Gewebemerkmale in ihre Datei ein und meldet sich bei euch, wenn ihr als geeignete Spender:in in Frage kommt. Die anschließende Stammzellentnahme erfolgt entweder als periphere Stammzellspende oder als Knochenmarkspende. Erstere ist in 80 Prozent aller Fälle ausreichend und ohne Operation möglich, da die Stammzellen direkt aus der Blutbahn entnommen werden. Eine Knochenmarkspende hingegen wird unter Vollnarkose durchgeführt. Der Spender:in wird rund ein Liter Knochenmark-Blut-Gemisch entnommen.
Neugierig geworden?
Wenn ihr euch näher mit der DKMS und der Registrierung befassen wollt, findet ihr auf deren Website, YouTube, Instagram, Twitter und Facebook weitere Informationen. Wer keine Stammzellen spenden darf oder möchte, findet dort auch andere Wege beschrieben, um die Arbeit der DKMS zu unterstützen.
Alternativen zur DKMS
Neben der DKMS gibt es weitere Organisationen, bei denen ihr euch registrieren lassen könnt, z. B. die AKB (Stiftung Aktion Knochenmarkspende Bayern). Da alle Organisationen letztlich auf das gleiche internationale Spendernetz zurückgreifen, ist eine Doppelregistrierung nicht notwendig.
Titelbild: © Patric Fouad / DKMS