Dank Naturschutzmaßnahmen ist auf der Galápagos-Insel Rábida eine kleine Geckoart aufgetaucht, welche lange als ausgestorben galt.
Erfreuliche Nachrichten aus der Tierwelt: Auf der Galápagos-Insel Rábida ist eine Geckoart wiederentdeckt worden, die lange Zeit nur aus rund 5.000 Jahre alten Fossilien bekannt war: Phyllodactylus maresi oder Mares’s leaf-toed gecko. Erst Expeditionen in den Jahren 2019 und 2021 brachten den Nachweis lebender Exemplare des nach Lodovico Mares benannten Blattfingergeckos. Der Italiener hatte die Expedition, die ursprünglich zur Entdeckung der Art führte, finanziert.
Rattenbekämpfung als Basis für Gecko-Fund
Doch die Geschichte beginnt eigentlich schon viel früher: Vor circa 50 Jahren wurden Ratten auf Rábida eingeschleppt, und sie besiedelten die Insel zunehmend. Seitdem stellen Ratten dort ein großes Problem für das ökologische Gleichgewicht dar: Sie fraßen Eier und Jungtiere und drängten so eine Vielzahl einheimischer Arten, darunter Geckos, zurück.
Um dem entgegenzuwirken, beschlossen Naturschützer:innen im Jahr 2011, die Ratten in einem Ausrottungsprojekt zu bekämpfen. Als Folge erholte sich das Ökosystem, was sich auch in der Population der Geckos zeigte – bereits ein Jahr später wurde eines auf der Insel gesichtet.
Weitere Untersuchungen zeigen verschwundene Art
Um dieser Spur weiter zu folgen, unternahmen Forschende zwei Expeditionen in den Jahren 2019 und 2021. Dabei fanden sie zahlreiche Geckos und entnahmen Gewebeproben aus ihren Schwänzen.
Und das brachte spannende Erkenntnisse: Die Rábida-Geckos sind eng verwandt mit einer auf benachbarten Inseln ansässigen Art, aber dennoch unterschiedlich genug, um als eigene Abstammungslinie betrachtet zu werden.

Intaktes Ökosystem als wichtiger Faktor für Artenschutz
Laut Paula Castaño, Mitautorin der Studie, hat eine kleine Population über viele Jahre überlebt. Ohne invasive Raubtiere hätte sie längst die Möglichkeit gehabt, sich zu erholen und ihre Population zu vergrößern.
„Die Rückkehr dieses Geckos unterstreicht die unglaubliche Kraft der Natur, sich selbst zu heilen, wenn man ihr die Chance dazu gibt. Es ist ein weiteres Beispiel für die Erholung, die wir auf Inseln weltweit beobachten können: Wenn man ein Ökosystem wieder ins Gleichgewicht bringt, kann es sich schnell erholen“, so Castaño.
Die Studie liefert ein wichtiges Indiz dafür, dass es Tierarten gibt, die schlicht übersehen werden. Das kann bei Geckos umso schneller passieren, da sie scheu und nachtaktiv sind. Außerdem zeigt der Fall, dass Artenschutz durch gezielte Maßnahmen gefördert werden kann – wer weiß, welche Tiere noch im Verborgenen lauern.
Bilder von Island Conservation