Collette Divitto: Unternehmerin, UN-Sprecherin & Gründerin von Collettey’s Cookies und Mensch mit Down-Syndrom. Ihre Mission: Inklusion & Chancen für alle!
In einer Welt, in der Erwartungen oft von Vorurteilen geprägt sind, hat Collette Divitto zahlreiche Herausforderungen gemeistert, die viele entmutigt hätten. Collette wurde mit Down-Syndrom geboren und musste deshalb ständig gegen gesellschaftliche Vorurteile und für Anerkennung ankämpfen. Oft wurde sie als “unfähig” abgestempelt. Mit der unerschütterlichen Unterstützung ihrer Mutter und einem starken Willen, ihren eigenen Weg zu gehen, verwandelte Collette Ablehnung in eine Geschichte voller Erfolg, Einfluss auf andere und Hoffnung.
Eine Mutter als stärkster Rückhalt
Schon früh erlebte Collette, wie ihre Mutter unermüdlich darum kämpfte, dass sie in Programme aufgenommen wurde, die für andere selbstverständlich waren. Diese Kämpfe, so schreibt Collette auf ihrer Website, machten ihr bewusst, wie viele Hürden ihr in den Weg gelegt wurden. “Warum werde ich immer als unfähig abgestempelt?”, fragte Collette sich. Doch ihre Mutter gab nicht auf und lehrte Collette, dass sie hart arbeiten müsse, um dieselben Chancen wie andere zu erhalten. Diese Lektion legte den Grundstein für Collettes Reise in die Selbstständigkeit. In Zeiten, in denen sie sich von dem ständigen Beweisen ihrer Fähigkeiten überwältigt fühlte, fand sie Trost in den Worten ihrer Mutter: „Du verdienst das Beste.“ Diese Botschaft wiederholte Collette täglich als Mantra: „Ich verdiene das Beste für mich.“ Dieser einfache Satz wurde zu ihrer Motivation und ihrem Wegweiser, ein erfülltes und erfolgreiches Leben zu gestalten.
Von Cookies zu einer Bewegung
2015, nach unzähligen Jobabsagen, entschied sich Collette, die Kontrolle über ihre Zukunft selbst in die Hand zu nehmen. Mit Unterstützung ihrer Familie gründete die 25-Jährige Collettey’s Cookies in ihrer Heimatstadt Boston. Schon ihr erster Einzelhandelspartner, der Golden Goose Market, verkaufte innerhalb einer Woche 100 Tüten ihrer Cookies. Ein Fernsehbeitrag über ihre Firma im Jahr 2016 brachte Collette nationale Aufmerksamkeit und ließ die Bestellungen in die Höhe schnellen. Seitdem hat Collettey’s Cookies über 550.000 Cookies verkauft und liefert in die gesamte USA sowie nach Kanada. Doch Collette wollte mehr als nur ein erfolgreiches Unternehmen führen. Sie setzte sich dafür ein, anderen Menschen mit Behinderungen Chancen zu geben. Heute hat sie zahlreiche Menschen mit Herausforderungen eingestellt und bietet ihnen nicht nur Jobs, sondern auch Selbstvertrauen und Wertschätzung.
Eine Stimme für Inklusion bei der UN
Collettes Engagement und Erfolg blieben nicht unbemerkt. 2018 wurde sie eingeladen, als Star Ambassador des Massachusetts Down Syndrome Congress bei den Vereinten Nationen zu sprechen. Anlässlich des Welt-Down-Syndrom-Tages teilte sie ihre Vision von Inklusion, Anerkennung und die Notwendigkeit, die erschreckend hohe Arbeitslosenquote von 82 % bei Menschen mit Behinderungen zu senken. Ihre Rede bei der UN markierte einen weiteren Meilenstein und unterstrich ihren Einfluss auf die globale Diskussion über Inklusion und Gerechtigkeit.
Herausforderungen und Balance
Die Führung eines Unternehmens brachte auch Herausforderungen mit sich. Collette beschreibt die ständige Sorge um ihr Unternehmen als einen großen mentalen Druck. Um ein Gleichgewicht zu finden, entwickelte sie Routinen wie Spaziergänge, Zeit im Fitnessstudio und Momente der Entspannung mit ihrer Familie. Klare Grenzen, wie etwa das Verbot, während der Familienzeit über die Firma zu sprechen, halfen ihr, neue Energie zu tanken. Doch eine Aufgabe begleitet sie rund um die Uhr: die Unterstützung ihrer Mitarbeitenden. Collette widmet viel Zeit und Energie der Förderung neuer Angestellter, hört sich deren Sorgen an und schafft ein Arbeitsumfeld, in dem sich alle wertgeschätzt fühlen. Diese Hingabe bildet den Kern ihrer Vision und ist die treibende Kraft, die sie jeden Tag motiviert.
Blick in die Zukunft
Collette hat große Pläne für die Zukunft: Sie möchte Collettey’s Cookies zu einer landesweit bekannten Marke machen. Darüber hinaus träumt sie davon, ihre Produktpalette zu erweitern, etwa mit einer eigenen Eismarke. Gleichzeitig bleibt ihr Ziel klar – die Arbeitslosigkeit unter Menschen mit Behinderungen weiter zu senken. Mit Entschlossenheit, Selbstvertrauen und der Unterstützung ihrer Familie hat Collette Divitto Ablehnung überwunden und eine Erfolgsgeschichte geschrieben. Ihre Reise erinnert daran, wie wichtig Inklusion ist und welchen Unterschied es macht, wenn Menschen die Möglichkeit erhalten, ihr volles Potenzial zu entfalten. Collette hat nicht nur ihren eigenen Weg geebnet, sondern auch Raum für viele andere geschaffen, die oft übersehen werden – und ihre Geschichte steht erst am Anfang.