Vorbild für andere Städte

Templin ermöglicht mit 44-Euro-Jahreskarte günstigen Nahverkehr

von | 20. August, 2022 | Füreinander

Günstiger Nahverkehr in Templin

Das brandenburgische Templin macht mit einer Jahreskurkarte vor, wie kostengünstiger Nahverkehr funktionieren kann.

Zunehmend wird darüber diskutiert, wie es nach dem 9-Euro-Ticket weitergeht. Die 16.000-Einwohner:innen-Stadt Templin zeigt schon lange, wie günstiger Nahverkehr funktioniert. Bereits vor 25 Jahren war in Templin der ÖPNV für einige Jahre kostenlos, nun kostet eine Jahreskarte 44 Euro. Mit Erfolg: Die Zahl der Fahrgäste hat sich seit 1997 nach Angaben der Stadt mehr als verfünffacht.

Günstiger Nahverkehr mit zahlreichen Vorteilen

Gegenüber dem rbb äußert sich Templins Bürgermeister, Detlef Tabbert (Die Linke) positiv gegenüber der Jahreskurkarte, mit der die Bewohner:innen fahrscheinfrei Bus fahren können: “Ein Erfolgsmodell hat sich durchgesetzt“. Außerdem habe sich der PKW-Verkehr und damit die Lärmbelästigung reduziert und die Verkehrssicherheit erhöht. 

Als weiteren Vorteil nennt er die einfache und zeitsparende Umsetzung, da sich etwa die Haltezeit an Haltestellen durch das Vorzeigen der Karte im Gegensatz zum Bezahlen mit Kleingeld verringert. 

Messbarer Erfolg der Jahreskurkarte

Wie effektiv dieses System funktioniert, belegen Zahlen eindrücklich: Als im Jahr 1997 der Nahverkehr kostenlos gemacht wurde, verachtfachte sich innerhalb eines Jahres die Zahl der Fahrgäste – von 41.000 auf etwa 350.000. Bis die Stadt 2003 Busfahren wieder kostenpflichtig machte, stiegen die Zahlen weiter. Heute, mit der Jahreskurkarte, sind es etwa 200.000 Passagiere pro Jahr. 

Um den Stadtverkehr zu finanzieren, wendet die Stadt derzeit jährlich 130.000 Euro aus dem kommunalen Haushalt auf. Trotz dieser Ausgaben sieht Bürgermeister Tabbert in der Jahreskurkarte einen sinnvollen Ansatz, um den ÖPNV attraktiver zu machen. Aus diesem Grund soll der Nahverkehr weiterentwickelt werden: Neben alternativen Antrieben wie  Wasserstoff gehört dazu auch ein Ausbau des Verkehrs in den Abendstunden. So sollen insbesondere junge Menschen von dem günstigen Nahverkehr profitieren.  


Beitragsbild: Mitchell Johnson/ unsplash

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Nina Kegel
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