Tiere haben Gefühle, wissenschaftlich ist das längst bewiesen. Und doch spiegeln unsere Gesetze diese Tatsache nicht wider. Großbritannien will das ab heute ändern und wird damit zum absoluten Vorreiter in Sachen Tierschutz.
Die Tierwohlstrategie
Schmerz, Trauer, Freude, Liebe – Tiere haben ein Empfindungsvermögen. Bewiesen und indiskutabel gilt dies, zumindest laut Umweltminister George Eustice, für „alle, die ein Rückenmark haben“, wie am vergangenen Sonntag die Zeitung Telegraph berichtete. Das neue Gesetz soll diese Erkenntnis aufnehmen und Konsequenzen ziehen.
Die Strafen für Tierquälerei werden von sechs Monaten auf maximal fünf Jahre Haft steigen. Der Import von Jagdtrophäen, der Export von lebenden Tieren sowie die Haltung von Wildtieren als Haustiere werden verboten bzw. noch schärfer geahndet werden. Außerdem darf kein Pelz mehr importiert werden und ein Gebot von Mikrochips bei Hauskatzen, um sie vor Tierversuchen zu schützen, wird anvisiert. Ebenfalls verboten wird die Tötung von Schweinen durch Vergasung.
„Wichtiges Signal an die Welt“
Heute, am 11.05.21, hat Queen Elizabeth II. in ihrer traditionellen Regierungserklärung die neuen Gesetze und vor allem die Anerkennung der Gefühle von Tieren verkündet, wie die BBC berichtet hat. Schon vorher lobte Minister Eustice den Premierminister Boris Johnson. Er sei der Erste, der das Tierwohl in seiner Politik wirklich beachte und verankere, so Eustice. Auch Johnsons Verlobte Carrie Symonds macht sich für Tierrechte stark. Eustice lobte die beiden in ihrem nachhaltigen Ansatz und nannte das Vorhaben ein „wichtiges Signal an die Welt“.
Die Anerkennung, dass Tiere die Fähigkeit haben zu leiden und Schmerz zu empfinden, ist absolut grundlegend, um sie vor Schaden zu bewahren, und wir brauchen ein verbindliches Gebot, das im britischen Gesetz verankert ist und die Regierung zur Rechenschaft zieht, um sicherzustellen, dass der Tierschutz in allen britischen Gesetzen und politischen Entscheidungen vollständig berücksichtigt wird.
Direktorin der Humane Society International UK, Claire Bass
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