Vier Frauen und das Meer

das ist ein GNM+ ArtikelFrauen in der Surfszene

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von | 5. Juli, 2018

Mit viel Mut und Entschlossenheit ganz an die Spitze der Surferwelt. Wie vier Frauen Geschichte schreiben.

Die Wellen des Ozeans sind unberechenbar und wild, aber für eine wachsende Gemeinschaft von Frauen sind sie auch eine Quelle unendlicher Inspiration und Kraft. In einer Welt, die lange Zeit von Männern dominiert wurde, erobern Frauen zunehmend das Surfen und setzen neue Maßstäbe – nicht nur auf dem Wasser, sondern auch in der Gesellschaft. Von Pionierinnen wie Keala Kennelly, die als erste Frau in das prestigeträchtige Eddie Aikau Big Wave Invitational eingeladen wurde, bis hin zu jungen Talenten wie Skylar Lickle und Katie McConnell, die durch ihre herausragenden Leistungen in Wettbewerben beeindrucken, schreiben Frauen weltweit Geschichte auf den Wellen. Ihre Geschichten sind Zeugnisse von Mut, Ausdauer und unerschütterlichem Willen, die beweisen, dass die Zukunft des Surfens Platz für alle Menschen hat. Taucht mit mir ein in die inspirierende Welt der Surferinnen und lasst euch von ihren beeindruckenden Erlebnissen und Erfolgen mitreißen.

Geburtsort Big Island

Doch beginnen wir ganz am Anfang. Tatsächlich blickt das Surfen, wie wir es heute kennen, auf eine lange und bewegte Geschichte zurück. Ursprünglich nur in einem kleinen Teil der Erde praktiziert, gibt es heute wohl kaum einen Strand, der nicht die richtigen Voraussetzungen mitbringt und “unbesurfed” ist.

Die ältesten Zeugnisse von Surfer:innen stammen aus Polynesien. In den Höhlen der größten Inselregion Ozeaniens entdeckten Forschende Malereien, die Menschen stehend auf Brettern auf den Wellen zeigen. Bereits zwischen 1500 vor Christus und 400 nach Christus gab es demnach Surfer:innen, die so surften, wie wir es heute kennen. Man kann davon ausgehen, dass entgegen des sogenannten Bodysurfings, das im ganzen polynesischen Raum verbreitet war, das Boardsurfing vor allem zwischen Hawaii, Rapa Nui und Neuseeland am weitesten entwickelt war.

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Polynesien | copyrights: unsplash

Heute verbindet man vermutlich Hawaii mit dem Surfen. Tatsächlich waren es polynesische Seefahrer, die das Surfen ca. 1720 nach Hawaii brachten und damit für die Verbreitung des Sports sorgten. Dabei ist das Surfen für die Hawaiianer nicht einfach nur ein Sport. Vielmehr ist es ein wichtiger Teil ihrer Kultur. Früher gehörte das Surfen sogar zur praktizierenden Religion. So legten die Hawaiianer sehr viel Wert auf die Wahl des Baumes, aus dessen Holz das Surfbrett gebaut wurde und führten während des Baus Rituale durch, um damit den Schutz und das Wohlwollen der Götter zu gewinnen. Übrigens war beim Surfen jeder gleichgestellt. Ob Mann, Frau, Kind oder König. Alle, die wollten, durften mit dem Surfbrett aufs Meer.

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Surfboard | pixabay.com

Übrigens hatte das Surfen für die Menschen eine so große Bedeutung, dass es während der Hauptsaison sogar verboten war zu arbeiten. Während der Wintermonate nahm sich jede:r drei Monate frei, um am spielerischen Treiben des Mahahiki-Festivals teilzunehmen. Ein zentraler Bestandteil unseres Menschseins ist das Spielen. Anders als wir heute, pflegen und hüten die Hawaiianer:innen diese Tradition, denn übermäßiges oder ständiges Arbeiten führt nicht zwangsläufig zu mehr Produktivität, Glück oder Gemeinschaftsgefühl. Spielen ebnet uns den Weg, kreativ und spontan zu sein und neue Lebensweisen zu entdecken. Da die Menschen das schon früh verstanden hatten, gab es in vielen Kulturen der Vergangenheit tendenziell mehr Zeit für Freizeit als für Arbeit.

Das änderte sich mit der sogenannten “Entdeckung” und Kolonialisierung Hawaiis. Mit der Ansiedlung christlicher Missionare, gehörte fortan das Besuchen der Kirche, das Tragen “sittlicher” Kleidung und der regelmäßige Besuch der Schule zum Leben auf Hawaii. Auch das Surfen, insbesondere das gemeinsame Surfen der Geschlechter, hatte in der Weltordnung der Missionare wenig Stellenwert und verlor in dieser Zeit etwas an Einfluss. Ganz verschwand es allerdings nie. 

Neben Kapitän James Cook, der das Wellenreiten erstmals in schriftlicher Form in seinen Tagebüchern erwähnte, berichteten Jahre später auch die Schriftsteller Mark Twain (1866) und Jack London (1907) über den neuen Sport. Die Berichterstattung weckte großes Interesse der restlichen Weltbevölkerung und hatte zur Folge, dass immer mehr Touristen dem Wellenreiten auf Hawaii nachgehen wollten. Inspiriert von seinem Surflehrer, eröffnete Jack London 1908 den ersten Surf-Club der Welt unter dem Namen “

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    Sophia Schweizer

    Sophia ist Redakteurin beim Good News Magazin. Als Kind wollte sie unbedingt einmal so werden wie Karla Kolumna, umso stolzer wäre sie wohl, wenn sie wüsste, dass sie nun für das erste Magazin für Positiven Journalismus in Deutschland schreiben darf - Sensationell!

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