Johanna Etzold, Co-Projektleiterin von „Empathie macht Schule”, erzählt im Interview, wie Empathie soziale Brücken baut und weshalb eine ideale Schule weder Noten noch Stühle haben sollte.
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Mobbing und psychische Erkrankungen, Einsamkeit, Probleme in der Familie, Angst um die Zukunft – Kinder kämpfen heutzutage mit einer Vielzahl an Herausforderungen. Lehrer:innen arbeiten währenddessen unter Druck in oft viel zu großen Klassen. Auf ihnen lastet eine Verantwortung, auf die sie weder im Studium noch im Berufsalltag vorbereitet werden. Das Projekt „Empathie macht Schule” will das ändern. Lehrkräfte und Verwaltungspersonal an mehreren Berliner Grundschulen werden nach dem Konzept der dänischen Psychologin Helle Jensen dazu ausgebildet, Schüler:innen mit mehr Empathie zu begegnen und ihnen dabei zu helfen, durch den Dschungel des Erwachsenwerdens zu navigieren. Das Projekt wird seit 2019 durch die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie Berlin gefördert und von der Universität Heidelberg wissenschaftlich begleitet.
Das Good News Magazin hat mit Johanna Etzold, Co-Projektleiterin des Schulprojektes „Empathie macht Schule” gesprochen. Sie erzählt im Interview, warum Empathie bei Lehrkräften anfängt, Konflikte absolut notwendig sind und wieso eine ideale Schule weder Noten noch Stühle haben sollte.
Über Johanna Etzold: Johanna studierte Psychologie. Bereits während des Studiums beschäftigte sie sich mit der Freien Schule und Reformpädagogik – also alternativen Schulkonzepten – und arbeitete 15 Jahre als Lernbegleiterin, sowie in der Schulleitung der Freien Naturschule im StadtGut in Berlin Pankow. Johanna absolvierte eine Ausbildung zur Familientherapeutin am deutsch-dänischen Institut für Familientherapie. Seit 2018 arbeitet sie an dem Projekt „Empathie macht Schule” mit, seit 2023 als Co-Projektleiterin.
Für mehr Empathie
Good News Magazin: Johanna, wie bist du von der Schulleitung zu „Empathie macht Schule” gekommen?
Johanna Etzold: Nach 15 Jahren als Lernbegleiterin in der Schule habe ich mich danach gesehnt, doch nochmal in den therapeutischen Bereich zu wechseln. In meiner Ausbildung zur Familientherapeutin habe ich Helle Jensen kennengelernt, die zu Empathie im Schulkontext forscht und das …