Die Organisation SEKEM hat sich das Ziel gesetzt, die Wüste zu begrünen und nachhaltige Landwirtschaft in Ägypten zu etablieren. Ihre Philosophie trägt den Namen „Economy of Love“ und versucht, neben der Wirtschaft auch Landwirt:innen zu fördern und die Umwelt zu schützen.
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Als Ibrahim Abouleish 1977 in sein Heimatland Ägypten zurückkehrte, gab es auf dem Stück Land, das er gekauft hatte, vor allem eins: Sand. Etwa eine Stunde Autofahrt von Kairo entfernt gründete er dort das Unternehmen SEKEM. Heute, fast 50 Jahre später, ist von der kargen Wüste nichts mehr zu erkennen. Auf der SEKEM-Farm wachsen Dattelpalmen, blühende Sträucher, Heilkräuter und Olivenbäume. Mehrere Tochterunternehmen verarbeiten dort Bio-Lebensmittel, stellen Medikamente oder Kleidung her. Auf dem früher unfruchtbaren Boden befindet sich nun der Sitz einer Organisation, die inzwischen mit mehr als 35.000 Landwirt:innen aus der Region zusammenarbeitet.
„Ohne die Vision meines Vaters wäre diese Veränderung nicht möglich gewesen“, sagt Helmy Abouleish, der nach dessen Tod die Geschäftsführung von SEKEM übernommen hat. Sein Vater, in Ägypten geboren und in Graz ausgebildet, hatte die Idee, mit biodynamischer Landwirtschaft die Wüste zu begrünen.
Der Plan klingt utopisch – doch Schritt für Schritt wuchs SEKEM, kaufte neues Land und pflanzte gemeinsam mit Landwirt:innen in der Region Bäume und Nutzpflanzen. „Uns geht es nicht nur um Ertrag und wirtschaftlichen Erfolg, sondern auch darum, dass unsere Arbeit ökologisch, kulturell und sozial nachhaltig ist“, erklärt Helmy Abouleish. Um diese ganzheitliche Arbeitsweise sichtbar zu machen, entwickelte SEKEM 2019 einen eigenen Zertifizierungsstandard, die „Economy of Love“.
„Bisher gab es keine Zertifizierung, die all das abbildete, was uns wichtig ist“, sagt Justus Harm, Direktor der Economy of Love. Seit 2019 können sich Unternehmen und Landwirt:innen nun mit dem Sieg…
Economy of Love: Wie SEKEM in Ägypten die Wüste begrünt