Maßnahmen zur Aufforstung zeigen in Schottland positive Wirkung: 18 Prozent des Landes sind inzwischen wieder bewaldet.
Die Wälder Schottlands profitieren vom Trend zur Wiederaufforstung und breiten sich in raschem Tempo aus. Allein in den letzten 100 Jahren hat sich der Waldbestand von sechs Prozent auf inzwischen wieder 18 Prozent verdreifacht. Damit sind die schottischen Wälder laut Angaben von Forschern von Our World in Data wieder fast so groß wie vor 1.000 Jahren.
Hohe Waldverluste in der Geschichte
Vor etwa 11.000 Jahren wurde das schottische Land nach der letzten Eiszeit erstmals von Wald besiedelt. Bis vor 2.000 Jahren verschwand der Waldbestand aber vor allem durch massive Abholzung bereits um die Hälfte. Holz war ein wichtiger Rohstoff und der Wald musste etwa Acker- und Weideflächen sowie Siedlungen weichen. Vor 1.000 Jahren war Schottland noch zu 20 Prozent von Wald bedeckt. Im 18. Jahrhundert waren es nur noch vier Prozent.
Der Wendepunkt
Nach dem Ersten Weltkrieg kam es zu einem Wendepunkt im Umgang mit den schottischen Wäldern. Es wurden zunächst massenweise nicht einheimische Kiefern angepflanzt, bis man erkannte, dass dies der biologischen Vielfalt schadete. Seit den 1980er Jahren werden daher vermehrt einheimische Bäume wie Birken oder Eichen gepflanzt. Die schottische Regierung strebt an, dass bis 2032 wieder ein Fünftel des Landes von Wald bedeckt ist.
Das Verfahren, bei dem ein Wald mit seinen ursprünglichen Pflanzen wieder aufgeforstet, sich selbst überlassen und geschützt wird, nennt man Rewilding. Seit 2021 findet am 20. März der “World Rewilding Day” statt, um Aufmerksamkeit auf das Thema zu lenken. Die Wiederaufforstung ist ein wichtiges Mittel im Kampf gegen den Klimawandel, da Bäume klimaschädliches CO₂ filtern. Auch die Artenvielfalt profitiert von mehr Waldfläche.
Beitragsbild: Mike McBey / flickr