Mit dem längsten Solar-Radweg der Welt können die Niederlande 40 Haushalte mit nachhaltigem Strom versorgen. Ein Projekt, dass die Energiegewinnung revolutionieren könnte.
Die Niederlande eröffneten bereits im Jahr 2014 einen 70 Meter langen Solar-Radweg. Nun, sechs Jahre später weihte die niederländische Provinz Utrecht den längsten Solar-Radweg mit 330 Metern ein. Der Solar-Radweg ist ein Pilotprojekt der Provinz, die sich zum Ziel gesetzt hat bis 2040 energieneutral zu sein.
Die Struktur des Weges
Auf der Oberfläche des Weges wurde ein spezieller Kunststoff befestigt, der lichtdurchlässig ist. Somit gelingt es dem Sonnenlicht zu den Sonnenkollektoren, die sich in dem darunter liegenden Beton befinden, zu gelangen. Neben den 40 Haushalten in Utrecht schaffen die Kollektoren es auch den Radweg selbst zu beleuchten.
Energie der Zukunft?
Ähnliche Projekte in den USA und in der Normandie galten als schwierig umzusetzen oder sogar als gescheitert, da sich die Solar-Straßen schon nach kurzer Zeit in einem sehr schlechten Zustand befanden. Auch der erste Solarweg in Deutschland, der sich in Erftstadt befindet, hatte viele Probleme. Die Instandhaltung schien zu schwierig und der Weg konnte keinen großen Energieertrag aufweisen.
Nicht so jedoch der Radweg in den Niederlanden. Schon im Jahr 2018 wurde hier mitgeteilt, dass das Projekt alle Erwartungen übertraf. Und es wurden prompt weitere Wege in der Nähe des Flughafens Schiphhol, Amsterdam, und in Rotterdam gelegt.
Man habe ursprünglich gehofft, zwischen 50 und 75 Kilowattstunden Energie pro Quadratmeter im Jahr zu produzieren. Im ersten Jahr erreichte man bereits 73, im zweiten sogar 93 Kilowattstunden
Business Insider
Zwei Fliegen mit einer Klappe
Die Weiterentwicklung ist schon in Planung. So soll jetzt geprüft werden, ob die zweifache Nutzung von Flächen (Radweg und Energieerzeugung) auch in großem Stil möglich sei. Dadurch könnten dann weniger Flächen der Natur oder der Landwirtschaft mit Sonnenkollektoren zugedeckt werden.
In China ist seit 2018 sogar eine Solar-Autobahn in Betrieb. Die Straße soll Elektroautos sogar aufladen können. Die Herstellung dieser Straße, bei der Autofahrer angeblich keinen Unterschied zu anderen Autobahnen bemerken, war jedoch sehr teuer. Daher befindet sie sich noch immer in der Testphase.
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Beitragsbild: Chris Barbalis / Unsplash