„Wir Demokratinnen und Demokraten sind viele – viel mehr als diejenigen, die spalten wollen“ – mit diesen Worten bedankt sich Bundeskanzler Olaf Scholz für das Engagement auf Großdemonstrationen in vielen deutschen Städten.
Tausende Menschen gingen diese Woche auf die Straße. Der Grund für die Demonstrationen: Eine Offenlegung des Recherchekollektivs Correctiv enthüllte ein geheimes Treffen von Rechtsextremisten in einer Potsdamer Villa vom 25. November, an dem mehrere AfD– und CDU-Politiker:innen teilnahmen. Inhalt war der sogenannte „Geheimplan für Deutschland“, nach dem tausende Menschen mit Migrationshintergrund aus Deutschland deportieren sollen.
Dieses Treffen stieß deutschlandweit auf Besorgnis. Die AfD liegt in aktuellen Umfragen bundesweit derzeit bei 22 Prozent. Steigende Umfragewerte positionieren die AfD in drei Bundesländern auf Platz eins. In Thüringen wäre derzeit auch eine absolute Mehrheit möglich.
Als Reaktion auf die politischen Entwicklungen rief das Spontane Bündnis gegen Rassismus zu Demonstrationen in ganz Deutschland auf. Die angemeldeten Teilnehmendenzahlen überschlugen sich um ein Vielfaches. In Köln kamen statt der angemeldeten 1.000 Demonstrant:innen über 30.000 Menschen zusammen, um friedlich gegen Rechtsextremismus laut zu werden.
„Unsere Website war zwischenzeitlich nicht zu erreichen, und private Fahrgemeinschaften bilden sich, um am Samstag nach Frankfurt zu kommen. Das sprengt unsere bisherigen Erwartungen.“
Kerstin Kreß von der Aktivist:innengruppe Koala Kollektiv
In Hannover trafen am Dienstagabend rund 8.000 Menschen zusammen. Für Frankfurt ist am Samstag eine Großdemonstration geplant, Sonntag werden Demonstrierende in München laut werden. Die Demonstrationen werden auch von der Bundesregierung unterstützt:
„Ich bin dankbar, dass Zehntausende in diesen Tagen überall in Deutschland auf die Straße gehen – gegen Rassismus, Hetze und für unsere freiheitliche Demokratie.“
Bundeskanzler Olaf Scholz