Für mehr Normalität

Junge Menschen in der Ukraine machen Aufräumarbeiten zu „Clean-Up-Raves“

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von | 17. August, 2022

Die Organisation Repair Together will durch “Clean-Up-Raves” ein bisschen Normalität in die zerstörten Gebiete der Ukraine zurückbringen.

Junge Menschen in der Ukraine machen Aufräumarbeiten zu "Clean-Up-Raves"
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Aufräumarbeiten im ukrainischen Dorf Jahidne (ukrainisch: Ягідне, ausgesprochen [ˈjɑɦ⁽ʲ⁾idne]), nachdem es durch den russischen Angriffskrieg zerstört wurde: Das Geräusch von Schaufeln, die in Überreste von Mauern gestemmt und Schubkarren, die mit Bruchstücken beladen werden, wird übertönt von lautem Techno, der aus großen Boxen schallt. Inmitten von Angst, Trauer und Zerstörung bringen über 200 junge Menschen so auf ihre ganz eigene Weise ein wenig Freude und Normalität zurück. Unter dem Namen Repair Together verbindet die Organisation Aufräumarbeiten mit Techno-Raves.

Kultur trotz Krieg

Mit dem Angriff auf Jahidne, das zur Gemeinde Tschernihiw gehört und sich etwa 140 km nordöstlich von Kiew befindet, wurde auch das kulturelle Leben geradezu restlos zerstört. Nachdem das Gebiet Tschernihiw Anfang Mai zurückgewonnen werden konnte, begannen die Anwohner:innen mit den Aufräumarbeiten. Die zivile Infrastruktur war größtenteils zerstört, lange gab es weder Strom noch Wasser. Doch die Bereitschaft zu helfen – auch von Menschen außerhalb – war und ist groß. 

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Aufräumarbeiten in teils völlig zerstörten ukrainischen Gebieten. Foto: Pasha Youz
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Lagebesprechung. Foto: Pasha Youz

Daraufhin gründeten einige Bewohner:innen die Organisation Repair Together, um im Zuge der Aufräum-Arbeiten nun auch Musik und damit etwas Normalität in die ukrainische Stadt zurückbringen. Als “Clean-Up-Raves” bezeichnen sie diese Aktionen, die sich zuletzt etwa dem zerstörten Kulturzentrum in Jahidne widmeten. Ein wenig euphemistisch mag diese Bezeichnung vielleicht klingen. Und doch: Es ist die so dringend gebrauchte Normalität. 

„Wir vermissen (Partys) und wir wollen zum normalen Leben zurückkehren, aber unser normales Leben ist jetzt Freiwilligenarbeit“.   

Organisatorin Tanja Burjanowa gegenüber dem ZDF 

Repair Together hat große Pläne

Repair Together versorgt die Helfenden außerdem währenddessen mit Verpflegung, abends gibt es Live-Musik. Die Menschen, die sich dort in einer geradezu absurden Szenerie teils rhythmisch bewegen, während sie Trümmer des einstigen Kultur- und Musik-Hotspots per Menschenkette weiterreichen, stammen vor allem aus der Gegend rund um die Hauptstadt Kiew. Ein paar seien nach Angaben von DJ LAB sogar extra aus dem Ausland angereist.

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Zahlreiche Helfer:innen. Foto: Pasha Youz

„Wir haben das Know-how, die Fähigkeiten, die richtige Musik und vor allem den Willen.“

Repair Together

Mit einer Spendenaktion sammelt Repair Together im Moment die nötigen Mittel, um schon bald auch in anderen Teilen der Ukraine weitere Aufbau-Camps zu errichten – und das schrille Heulen der Sirenen durch das Wummern von Technobeats zu ersetzen. So können hoffentlich schon bald neue Kulturzentrum an denselben Stellen entstehen. 

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Impressionen eines Clean-Up-Raves. Foto: Pasha Youz.

Beitragsfoto: Pasha Youz

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    Nina Kegel

    Nina ist stellvertretende Chefredakteurin beim Good News Magazin und vor allem eins: Neugierig. Immer auf der Suche nach Good News beschäftigt sie sich am liebsten mit Themen rund um einen nachhaltigen Wandel – egal ob kreatives Bauprojekt, ökologische Initiative oder innovatives Unternehmenskonzept, sie lässt sich für vieles begeistern. Außerdem studiert sie im Master Medienkultur und Globalisierung.

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