Vom Klimasünder zum Hoffnungsträger?

China und der Klimawandel: Hoffnung trotz Herausforderungen

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von | 26. November, 2024

Die Wahl Donald Trumps mag für den globalen Klimaschutz eine Rückschlag gewesen sein, doch der Schlüssel zur Bekämpfung des Klimawandels liegt woanders: in China.

Trotz seiner enormen CO2-Emissionen und der Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen gibt es Grund zur Hoffnung, dass China eine entscheidende Rolle im Kampf gegen die Erderwärmung spielen kann.

Chinas Verantwortung und Chancen

Auf den ersten Blick scheint es weltfremd, in China einen Hoffnungsträger für den Klimaschutz zu sehen. Schließlich hat kein anderes Land seine CO2-Emissionen so drastisch gesteigert wie China. Seit den 1970er Jahren wuchs Chinas Anteil an den globalen Emissionen von fünf auf 30 Prozent. Diese Zunahme ist eng mit der Verbrennung von Kohle verknüpft, die 61 Prozent des gesamten Energieverbrauchs ausmacht. Zusammen mit Öl und Gas dominieren fossile Energieträger mit einem Anteil von über 85 Prozent.

Gleichzeitig hat diese Entwicklung Millionen von Menschen Wohlstand gebracht. Das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf stieg von etwa 150 US-Dollar in den 1970er Jahren auf über 12.500 US-Dollar, während Chinas Anteil an der globalen Wertschöpfung von fünf auf knapp 20 Prozent anstieg.

Ein globaler Wendepunkt

Aus diesen Zahlen ergeben sich zwei zentrale Erkenntnisse. Erstens: Ohne eine drastische Reduktion der chinesischen Emissionen wird der Klimawandel nicht aufzuhalten sein. Zweitens: Kein anderes Land hat die Fähigkeit, so schnell und umfassend wirtschaftliche Transformationen umzusetzen wie China.

Die chinesische Regierung hat sich ambitionierte Klimaziele gesetzt. Präsident Xi Jinping kündigte 2020 an, die Emissionen spätestens bis 2030 zu maximieren und bis 2060 klimaneutral zu werden. Fortschritte sind bereits sichtbar: Im Jahr 2023 investierte China 890 Milliarden US-Dollar in erneuerbare Energien – fast genauso viel wie der Rest der Welt zusammen.

Erneuerbare Energien als Wachstumsmotor

Chinas Ausbau erneuerbarer Energien erfolgt in atemberaubendem Tempo. 2023 wurden so viele Solaranlagen installiert wie im Vorjahr weltweit. Auch die Windkraft wuchs um 66 Prozent im Vergleich zu 2022. Diese Investitionen haben die Kosten für Solartechnologie drastisch gesenkt: von 5,39 US-Dollar pro Watt im Jahr 2003 auf nur noch 0,31 US-Dollar pro Watt im Jahr 2023.

Erneuerbare Energien tragen inzwischen erheblich zur chinesischen Wirtschaft bei. Sie machen neun Prozent des Bruttoinlandsprodukts aus und waren 2023 für 40 Prozent des Wirtschaftswachstums verantwortlich

China als unverzichtbarer Akteur

Natürlich bleibt China ein bedeutender Emittent und baut weiterhin Kohlekraftwerke. Doch das Land demonstriert, welches transformative Potenzial eine Nation mit 1,4 Milliarden Einwohnern hat. In den letzten Jahrzehnten hat die Kommunistische Partei Chinas Millionen aus der Armut geführt. Dieses Versprechen von Wohlstand und Sicherheit bildet die Basis ihres gesellschaftlichen Mandats.

Es liegt daher nahe, dass Chinas Eliten die Gefahr des Klimawandels erkennen und entschlossen handeln werden. Die bisherigen Fortschritte im Bereich der erneuerbaren Energien zeigen, dass China seine wirtschaftliche Stärke nutzen könnte, um den Klimawandel wirksam zu bekämpfen. In der globalen Klimapolitik führt kein Weg an China vorbei.

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