Ihr Lieben,
… was ist Liebe? Gerade berührt mich diese Frage so sehr, dass ich nur beim Darüber-Nachdenken weine. Ich bin heute Tante geworden und die Liebe zu meiner Schwester und dem kleinen Wesen, das ich ja noch gar nicht “kenne”, ist so stark. Auch wenn uns gerade 9000 km physisch trennen, auch wenn wir als Familie Höhen und Tiefen erlebt haben, in manchen Momenten ist alles egal – dann fühlen wir nur eins: Liebe.
Liebe ist fundamentaler Bestandteil unseres Lebens, doch können wir sie wirklich erklären? Biologisch gesehen machen diese Gefühle sicher Sinn – gerade wenn es um Familie geht. Enge Bindungen erhöhen seit jeher die Überlebenschancen von Menschen und ihren Gruppen. Durch Nähe, Kooperation und gegenseitige Fürsorge entsteht Sicherheit. Doch Liebe ist mehr als das. Unsere eigenen Erfahrungen, aber auch Geschichten und Erzählungen von Menschen (und Tieren!) zeigen uns das:
Liebe ist nicht die Abwesenheit von Angst, sondern die Entscheidung, sich trotz Unsicherheiten, trotz Zögern oder Risiko zu öffnen – wieder und wieder, die Form von Liebe, die wir bewusst wählen, erfordert manchmal auch Mut. Und manchmal sprechen wir nicht mal die gleiche “Sprache der Liebe”.
Aber ich versuche gar nicht in einem kurzen Vorwort, dieses riesige Thema weiter einzugrenzen oder überhaupt zu verstehen. Ich möchte lieber das Gefühl (oder die Emotion, wie unser GoodNews Thought-Autor sagen würde) und die Artikel, die wir dazu geschrieben haben, für sich sprechen lassen: Von Selbstliebe über Trauer, von Heimatliebe über Fernbeziehungen. Von Liebe trotz Gegensätzen, zwischen Generationen, ohne Romantik oder queerer Liebe.
Liebe wird auf so vielfältige Weise gefeiert, gerade jetzt in der Weihnachtszeit, dem “Fest der Liebe” in vielen Teilen der Welt, wird uns das bewusst. Aber Feste der Liebe gibt es viele – in vielen Kulturen – und Liebe ist dabei oft das bewusste Wahrnehmen, das Teilen, das Mitfühlen und das bewusste Gestalten.
Im Grunde ist jede positive Nachricht eine Form von Liebe. Sie erinnert uns daran, dass Hoffnung, Wärme und Menschlichkeit existieren, dass es Mut braucht, sich zu öffnen, und dass wir alle Teil dieses unsichtbaren Netzes von Nähe und Mitgefühl sind.
In dem Sinne; viel Freude beim Lesen und Alles Liebe,
Lucia und das GNM-Team
Beitragsbild: Alex Böttcher & Dialoghaus Hamburg
Pressefreiheit und Exiljournalismus