Pride-Flaggen sind viel mehr als Symbole. Sie sind Ausdruck von Geschichte, Identität und dem fortwährenden Kampf um Gleichberechtigung. Und: Sie erinnern uns daran, dass Demokratie nie selbstverständlich ist.
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Wenn im Juni die Straßen bunt werden, geht es um mehr als Farben. Es geht um Würde, Vielfalt und das Recht, sich zu zeigen – wie man ist. Der Begriff „Pride“ steht dabei für einen stolzen, selbstbestimmten und selbstachtenden Umgang mit der eigenen geschlechtlichen und/oder sexuellen Identität – in einer Welt, in der alles, was von „der Norm“ abweicht, noch immer viel zu oft verurteilt oder ausgeschlossen wird.
Pride-Flaggen sind also mehr als Symbole. Sie feiern queeres Leben, fordern Sichtbarkeit und erinnern an den fortwährenden Kampf um Gleichberechtigung. Seit Jahrzehnten flattern sie auf Christopher Street Days, Demonstrationen und in Social-Media-Feeds: leuchtende Farben, die für Identität, Stolz und Gemeinschaft stehen.
Die erste Regenbogenflagge wurde 1978 in San Francisco gehisst. Seitdem ist ein ganzes Universum an Pride-Flaggen entstanden – für unterschiedliche sexuelle Orientierungen, geschlechtliche Identitäten und queere Lebensrealitäten. Über 40 verschiedene Designs gibt es mittlerweile – und jede Flagge erzählt ihre eigene Geschichte.
Was bedeutet eigentlich…?
(Eine kleine Begriffsklärung für alle, die dazulernen wollen.)
Pride: Englisch für „Stolz“. Gemeint ist der selbstbewusste, würdevolle Umgang mit der eigenen Identität – als Gegenentwurf zu Scham und Ausgrenzung. Der Begriff wurde zur Symbolfigur für queere Emanzipationsbewegungen weltweit.
Queer: Ein Sammelbegriff für Menschen, deren sexuelle Orientierung oder Geschlechtsidentität nicht der Heteronorm entspricht. Ursprünglich ein Schimpfwort, heute ein selbstbestimmter, stolzer Begriff vieler aus der Community.
LGBTQIA+ ist ein Akronym für: Lesbisch, Gay (schwul), Bisexuell, Trans, Queer oder Questioning (fragend), Inter, Asexuell oder Agender und + (oder *) für alle weiteren Identitäten, die nicht explizit genannt si…
Wie Pride-Flaggen für Sichtbarkeit, Solidarität und Selbstbestimmung stehen