Zensur, Bedrohung und Gewalt bringen Journalist:innen weltweit zum Schweigen. MiCT stärkt unabhängige Medien in Krisenregionen. Mit dem Exile Media Hub schafft die Organisation außerdem Arbeitsräume für Exiljournalismus.
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Wie arbeitet ein Journalist in Syrien, wenn jede Veröffentlichung zur Lebensgefahr werden kann?
Wie gelingt es einer Journalistin im Irak, Führungsverantwortung zu übernehmen, obwohl Frauen in vielen Bereichen vom öffentlichen Leben ausgeschlossen sind?
Wie können Reporter:innen in Libyen Texte veröffentlichen, wenn sie ständig damit rechnen müssen, verhaftet zu werden?
Und wie bleibt ein kleiner Radiosender in Uganda hörbar, obwohl er von großen Konzernen unterdrückt wird?
Journalismus zu machen, ist in vielen Regionen der Welt alles andere als selbstverständlich. Gerade dort, wo Pressefreiheit unterdrückt wird und Medienschaffende bedroht sind. Trotz der Gefahr entstehen überall auf der Welt journalistische Texte, Hörbeiträge, Bilder, Videos und Medieninhalte aller Art. Möglich wird das durch Leidenschaft – die Leidenschaft für Medien und Journalismus. Und durch Organisationen wie Media in Cooperation and Transition (MiCT).
Journalismus als Berufung
Seit über zwanzig Jahren begleitet MiCT Journalist:innen weltweit und schafft Räume, in denen unabhängige Stimmen überleben und gehört werden können. Die Organisation unterstützt Medienschaffende direkt vor Ort mit Ressourcen, die dringend gebraucht werden.
Klaas Glenewinkel, einer der Gründer von MiCT, beschreibt die Leidenschaft für Journalismus so:
„Es gibt Berufe, die man macht, obwohl man sie nicht unbedingt studiert oder gelernt hat: Künstler:in oder vielleicht Sportler:in und Journalist:in. Journalist:innen identifizieren sich mit ihrem Beruf so stark, dass sie das immer weitermachen in der einen oder anderen Art. Das ist so eine starke Berufung. Das ist jetzt nicht der Beruf, den man wechselt, sondern es ist der Beruf, den man in der einen oder anderen Art irgendwie weiterbetreibt.“
MiCT hilft Journalist:innen und Medienschaffenden auf der ganzen Welt genau das zu tun: Ihren Beruf und ihre Berufung zu leben.
Die Idee zu MiCT entstand 2004 im Irak. Glenewinkel erinnert sich: „2004 bin ich in den Irak gefahren und konnte dort beobachten, welchen Mangel an Informationen es über die Ereignisse im eigenen Land gibt. Nach dem Fall von Saddam Hussein gründeten sich überall neue Zeitungen und Radiosender. Die Menschen hatten einen wahnsinnigen Durst, frei zu sprechen und Informationen zu erhalten. Das Problem war, dass es k…
Pressefreiheit und Exiljournalismus