Krankheiten erkennen im Menstruationsblut

Eine Binde, die mehr kann!

von | 1. Juli, 2025 | Wissenschaft, Gesundheit

Menstruationsblut statt Blutabnahme: Eine smarte Binde der ETH Zürich könnte die Früherkennung von Krankheiten revolutionieren.

Binden werden oft als etwas Lästiges betrachtet – angesichts der Schmerzen und Einschränkungen, die viele durch ihre Periode erfahren, ist das kaum verwunderlich. Die ETH Zürich hatte jedoch genug von diesem negativen Bild und verwandelt Binden in etwas revolutionär Nützliches.

Menstruationsblut als Diagnosetool

Blutbasierte Biomarker sind entscheidend in der Früherkennung zahlreicher Krankheiten wie Krebs, Stoffwechselerkrankungen oder Infektionen. Meist wird dabei auf die klassische Blutabnahme gesetzt, der Mehrwert von Menstruationsblut hingegen wurde bisher meist übersehen.

Forschende der ETH Zürich wollen dies nun ändern: Anstatt das Blut als Abfall zu betrachten, versuchen sie sich an einem neuen Ansatz: einer Binde, die nicht nur zum Blutaufsaugen da ist, sondern auch als Teststreifen fungiert.

„Wenn wir über das Gesundheitswesen sprechen, dürfen wir die Hälfte der Menschheit nicht ausblenden”, betont Professorin Inge Herrmann, die das Projekt leitet.

Ganz ohne aufwendige Vorbehandlungen soll dies eine nicht-invasive und vor allem regelmäßige Analysemethode ermöglichen.

So funktioniert die diagnostische Binde

Das Ganze funktioniert so: Im in der Binde integrierten Teststreifen befindet sich ein farbiger Indikator, der entweder mit bloßem Auge oder per App ausgelesen werden kann. Dieser zeigt dann je nach Farbintensität an, ob sich im Blut bestimmte Proteine befinden, die auf eine Krankheit hinweisen – vergleichbar mit der Funktionsweise eines Covid-Tests. 

Gegen das Verfälschen oder Verschmieren des Teststreifens durch eine zu hohe Blutmenge ist ebenfalls vorgesorgt, denn er ist in eine kleine Silikonhülle eingebettet. So ist gewährleistet, dass nur eine kontrollierte Menge eintreten kann.

Einfach, günstig, alltagstauglich

Weil die Sensoren ganz ohne Elektronik auskommen und keine Laborinfrastruktur benötigen, ist die Methode besonders alltagstauglich. Damit soll die Früherkennung von Endometriose oder Eierstockkrebs um einiges leichter werden. 

Einen Besuch beim Arzt oder der Ärztin kann sie zwar nicht ersetzen, aber bei der Diagnose helfen und Hinweise geben, ab wann ein Termin sinnvoll wäre. Veränderungen im Gesundheitszustand können besser beobachtet und schneller auf sie reagiert werden. Und im Vergleich zu herkömmlichen Binden gibt es keinen Komfort- oder Funktionsunterschied, wie erste anonyme Tragetests gezeigt haben.

Die einfache und kostengünstige Anwendung eröffnet ganz neue Möglichkeiten für die regelmäßige Gesundheitskontrolle – besonders für menstruierende Personen in ressourcenärmeren Regionen. So könnte das Produkt nicht nur medizinisch, sondern auch gesellschaftlich einen echten Unterschied machen.


Beitragsbild von Kaboompics via Pexels

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Sophie Fallnacker
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