Laut dem Robert Koch-Institut ist Darmkrebs für jede achte Krebserkrankung verantwortlich und zählt – nach Lungen- und Bronchialkrebs – zu den häufigsten krebsbedingten Todesursachen in Deutschland.
Die Entwicklung der letzten 20 Jahre stimmt zuversichtlich: Die Todesfälle durch Darmkrebs sind um 17 Prozent zurückgegangen. Seit 2003 ist auch die Zahl der Krankenhausbehandlungen deutlich gesunken – um rund 30 Prozent. Gleichzeitig kann Darmkrebs dank verbesserter Vorsorge und Früherkennung immer häufiger ganz verhindert werden.
Je früher, desto besser – Vorsorge macht den Unterschied
Der Rückgang der Darmkrebs-Todesfälle ist nicht nur auf wirksamere Chemotherapien zurückzuführen, sondern vor allem auf die erweiterten Früherkennungsprogramme – wie etwa die in Deutschland angebotene Darmspiegelung.
Seit April 2025 gilt für Frauen beim Darmkrebs-Screening das gleiche Mindestalter wie für Männer: Die Altersgrenze für eine vorsorgliche Darmspiegelung wurde von 55 auf 50 Jahre herabgesetzt. Zwar sind die meisten Betroffenen über 70 Jahre alt, doch rund zehn Prozent der Patient:innen erkranken bereits vor dem 55. Lebensjahr. Genau deshalb spielt die Früherkennung eine so entscheidende Rolle – sie kann helfen, Darmkrebsfälle frühzeitig zu erkennen oder sogar ganz zu verhindern.
Klaus Kraywinkel, Leiter des Zentrums für Krebsregisterdaten, verweist darauf, dass Darmspiegelungen seit 2003 als Vorsorgeleistung von der Krankenkasse übernommen werden. „Seither wird die Untersuchung nicht nur häufiger wahrgenommen, sondern offenbar auch öfter zur Abklärung von Beschwerden genutzt“, betont Kraywinkel. „Damit lassen sich Darmpolypen – also frühe Vorstufen von Krebs – frühzeitig entdecken und entfernen.“
Darmkrebs vorbeugen: Warum Ernährung, Bewegung und Vorsorge zählen
Neben der medizinischen Früherkennung spielt der Lebensstil eine entscheidende Rolle bei der Vorbeugung von Darmkrebs. Risikofaktoren sind unter anderem eine ungesunde Ernährung, Bewegungsmangel sowie regelmäßiger Alkohol- und Tabakkonsum.
Auch eine familiäre Vorbelastung kann das Erkrankungsrisiko erhöhen – insbesondere, wenn Verwandte vor dem 60. Lebensjahr betroffen waren. Denn in solchen Fällen kann eine genetische Veranlagung vorliegen, auch wenn das nicht zwangsläufig bedeutet, selbst zu erkranken.
Viele Menschen wissen über diese Zusammenhänge noch wenig. Umso wichtiger ist es, auf Vorsorgeangebote aufmerksam zu machen – und sie aktiv zu nutzen, um Darmkrebs frühzeitig zu verhindern.
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