“Künstliche Intelligenz”, diese zwei Wörter scheinen die Schlagwörter der aktuellen Zeit zu sein. Wir können es vielleicht schon nicht mehr hören, denn in fast allen Lebensbereichen wird zurzeit diskutiert und spekuliert. Auch in unseren Artikeln hier im Magazin, wird es euch immer mal wieder begegnen. In der Medizin ist der Einsatz keineswegs neu, doch die Entwicklung geht in großen Schritten voran. Wir haben eine Künstliche Intelligenz zu diesem Thema selbst zu Wort kommen lassen. Hier lest ihr ein “Interview” mit Doktor KI ChatGPT.
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Der Digitalisierung-Status-Quo in Deutschland: Viel Luft nach oben
Als Vorbereitung auf diesen und andere Artikel, sprach ich mit einem befreundeten Arzt. Tatsächlich fielen dabei nicht selten die Worte “total behämmert!”. Er erzählte mir aus seinem Alltag und wie durch fehlenden technischen Fortschritt, die Behandlung erschwert und die Belastung erhöht ist. So fehlt beispielsweise trotz vieler Fortschritte in Deutschland eine zentrale digitale Akte für Patientendaten. Patient:innen müssen ihre medizinische Vorgeschichte oft selbst mitbringen, was zu gravierenden Problemen führen kann. Wenn das aktuelle Krankenhaus keinen Zugriff auf die genauen Behandlungsdetails hat, können Therapieentscheidungen fehlerhaft sein, da wichtige Informationen fehlen.
Besonders kritisch ist dies bei schwerkranken Patienten, deren einstige Wünsche oder Verfügungen, wenn sie auf einer Intensivstation behandelt werden, nicht mehr beachtet werden können. Ohne zentral gespeicherte Informationen laufen sie Gefahr, dennoch unerwünschte Therapien zu erhalten. Die Arbeit an der zentralen digitalen Akte hing lange Zeit vor allem an einer umstrittenen Firma, der Gematik, deren Leiter Markus Leyck Dieken letztes Jahr zurückgetreten ist. Jens Spahn hatte den Pharma-Manager und Lobbyisten 2019 zum Chef-Digitalisierer berufen. Da die beiden ein Immobiliendeal verbindet, rief dies schon damals heftige Kritik hervor. 2024 will das Gesundheitsministerium nun endgültig mehr einschreiten und die Digitalisierung selbst vorantreiben.
Denn auch die Krankenhaussoftwares selbst haben oft erhebliche Mängel. So werden wichtige Laborwerte, die eine sofortige Aufmerksamkeit erfordern, nicht automatisch hervorgehoben. Sie werden einfach in einer PDF-Dokumenten Reihe abgelegt: “Also zum Beispiel Pathologie-Befunde, die zeigen, ob der Patient Krebs hat, stehen in einer Reihe mit dem PDF Dokument, das anzeigt, ob er ein Zwei- oder Dreibett-Zimmer bekommt. In einem ganzen Wust von Informationen stehen wirklich wichtige Infos, die nicht durchgehen sollten. Und natürlich geht es meistens auch nicht unter, aber nur deshalb, weil sich da Leute penibel drum kümmern. Es gibt also keine richtige Unterstützung und hängt ganz allein an den Mitarbeitenden, keinen Fehler zu machen.”
Es ist dringend notwendig, die digitale Infrastruktur im Gesundheitswesen zu reformieren, um die Patientensicherheit zu gewährleisten. Derzeit hängt zu viel von der Sorgfalt der Mitarbeiter ab, da IT-Systeme oft unzureichend sind.
Dies alles bringt mich zum eigentlichen Thema. Was bedeutet der Einsatz von KI in der Diagnostik? Oder wir sollten lieber fragen, was kann er in Zukunft bedeuten? Fragen wir die Künstliche Intelligenz selbst.
Oiro: Du als KI, was denkst du über dich selbst?
ChatGPT: Als KI bin ich ein Werkzeug, entwickelt, um Menschen bei einer Vielzahl von Aufgaben zu unterstützen, Informationen bereitzustellen und kreative Lösungen zu finden. Ich habe keine eigenen Gefühle oder Meinungen, aber ich wurde so gestaltet, dass ich auf menschliche Bedürfnisse und Fragen reagieren kann. Mein Hauptziel ist es, nützlich, verlässlich und unterstützend zu sein.
Oiro: Du veränderst ja viele Lebensbereiche des Menschen, auch in der Gesundheit bzw. Medizin. Was genau könnte der Einsatz von KI dort bewirken?
ChatGPT: Der Einsatz von KI in der Medizin hat das Potenzial, zahlreiche positive Veränderungen und Verbesserungen in verschiedenen Bereichen zu bewirken:
1. Diagnostik: KI kann helfen, Krankheiten schneller und genauer zu diagnostizieren. Durch die Analyse großer Mengen medizinischer Daten, wie z.B. Röntgenbilder, MRTs oder Labortests, können Algorithmen Muster erkennen und Ärzte bei der Diagnose unterstützen.
2. Personalisierte Medizin: KI kann Patientendaten analysieren, um personalisierte Behandlungspläne zu erstellen. Dies kann zu effektiveren Therapien führen, die auf die individuellen Bedürfnisse und genetischen Profile der Patienten zugeschnitten sind.
3. Behandlungsempfehlungen: KI-Systeme können aktuelle medizinische Forschung und Datenbanken durchforsten, um Ärzten die besten Behandlungsmöglichkeiten vorzuschlagen, die auf dem neuesten Stand der Wissenschaft basieren.
4. Prognosen und Prävention: Durch die Analyse von Patientendaten können KI-Algorithmen Vorhersagen über Krankheitsverläufe machen und präventive Maßnahmen vorschlagen, um das Risiko von Komplikationen zu verringern.
5. Effizienz im Gesundheitswesen: KI kann administrative Aufgaben automatisieren, z.B. Terminplanung, Abrechnung und Patientendatenverwaltung, was den Verwaltungsaufwand reduziert und den medizinischen Fachkräften mehr Zeit für die Patientenbetreuung lässt.
6. Roboterchirurgie: KI-gesteuerte chirurgische Roboter können präzise Operationen durchführen, die Genauigkeit und Sicherheit erhöhen und die Erholungszeiten für Patienten verkürzen.
7. Telemedizin: KI kann die Telemedizin unterstützen, indem sie Ferndiagnosen und -überwachungen ermöglicht. Dies ist besonders nützlich für Patienten in abgelegenen Gebieten oder mit eingeschränkter Mobilität.
8. Forschung und Entwicklung: KI kann bei der Entdeckung neuer Medikamente und Therapien helfen, indem sie große Datenmengen analysiert und potenzielle Kandidaten identifiziert, was den Forschungsprozess beschleunigen kann.
Insgesamt kann der Einsatz von Doktor KI in der Medizin zu präziseren Diagnosen, individuelleren Behandlungen, effizienteren Arbeitsabläufen und einer besseren Patientenversorgung führen.
Oiro: Wow, das klingt ja erstmal sehr positiv. Was ist daran jedoch kritisch zu sehen? Worauf müssen wir bei dem Ansatz von KI in der Medizin aufpassen?
ChatGPT: Obwohl der Einsatz von KI in der Medizin viele Vorteile bietet, gibt es auch einige kritische Aspekte und potenzielle Risiken, die berücksichtigt werden müssen:
1. Datenschutz und Sicherheit: Der Umgang mit sensiblen Patientendaten erfordert strenge Datenschutzmaßnahmen. Es besteht die Gefahr von Datenlecks oder Missbrauch, wenn die Sicherheitsvorkehrungen nicht ausreichend sind.
2. Bias und Fairness: KI-Systeme können Vorurteile (Bias) enthalten, die sich aus den Trainingsdaten ergeben. Wenn diese Daten nicht repräsentativ oder fehlerhaft sind, kann die KI diskriminierende oder ungenaue Entscheidungen treffen, was zu Ungleichheiten in der Patientenversorgung führen kann.
3. Transparenz und Erklärbarkeit: Viele KI-Modelle, insbesondere tief lernende Algorithmen, sind oft als „Black Box“ bekannt, deren Entscheidungsprozesse schwer nachvollziehbar sind. Es ist wichtig, dass die Ergebnisse der KI transparent und er…