24 Stunden Stillstand

100.000 Isländerinnen streiken für Gleichberechtigung

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von | 27. Oktober, 2023

Isländerinnen streiken gemeinsam mit Ministerpräsidentin Katrin Jakobsdottir 24 Stunden lang, um sich für Gleichstellung der Geschlechter einzusetzen.

Island steht laut Weltwirtschaftsforum weltweit auf Platz eins, wenn es um die Gleichberechtigung der Geschlechter geht. Dennoch legte am Dienstag rund ein Viertel der isländischen Bevölkerung die Arbeit nieder, um für Gleichberechtigung zu demonstrieren. Themen, auf die der Streik aufmerksam machen will, sind beispielsweise ungleiche Löhne, unbezahlte Care-Arbeit und höhere Betroffenheit von Gewalt. Islands Ministerpräsidentin Katrin Jakobsdottir schloss sich den Demonstrierenden an.

Islands Gleichstellung der Geschlechter liegt zurzeit bei einem Score von 91,2 Prozent. Dennoch gibt es Bereiche, in denen Island hinter anderen Ländern deutlich hinterherhängt. Der Gender Pay Gap, also der geschlechterspezifische Unterschied zwischen den Gehältern, liegt in Island bei 21 Prozent. Am besten in Europa schneidet Italien mit 5,5 Prozent ab, dicht gefolgt von Luxemburg und Rumänien. Auch in Deutschland gibt es noch Potential für Verbesserung. Die Lücke beträgt hier 22 Prozent.

Streiken für eine gerechte Zukunft

In den vergangenen Jahren sind die Frauen auf Island vermehrt auf die Straße gegangen, um für ihre Rechte einzustehen. Das letzte Mal, dass so viele Frauen für 24 Stunden die Arbeit niederlegten, war jedoch vor 48 Jahren. Im Jahr 1975 streikten 90 Prozent der Frauen und gingen damit in die Geschichte ein. Neben der Verweigerung von bezahlter Arbeit, mieden die Frauen an diesem Tag auch unbezahlte Care-Arbeit und zeigten damit auf, wie groß die Last ist, die sie im Alltag tragen. Der gleichen Aufforderung folgen die Frauen auch in dieser Woche.

Seitdem hat sich jedoch auch vieles zum Besseren gewendet. Vigdís Finnbogadóttir beispielsweise, die den Streik 1975 mitorganisierte, wurde 1980 zur Präsidentin gewählt und blieb 16 Jahre lang im Amt. In dieser Zeit hat sich Island zum Vorreiter bei der Gleichstellung und dem Land mit der höchsten Quote an arbeitenden Frauen in Europa entwickelt.


Beitragsbild:   Magnus Fröderberg | wikimedia.org

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    Lara Dehari

    Lara ist Redakteurin beim Good News Magazin. Sie träumt nicht nur von einer besseren Welt, sondern gestaltet sie mit ihren Artikeln aktiv mit. Sie hat Wirtschaftspsychologie und Medienmanagement studiert, bevor sie den Journalismus für sich entdeckte.

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