Deutsche Forschungsergebnisse machen Hoffnung auf Heilung

Neue Therapie zeigt Erfolge bei Bekämpfung der Autoimmunerkrankung Lupus

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von | 1. Oktober, 2022

Deutsche Forschende behandelten erstmals erfolgreich Betroffene der Autoimmunerkrankung Lupus erythematodes mit einer CAR-T-Zelltherapie.

Bereits drei Monate nach der einmaligen Anwendung wurde eine deutliche Besserung der Symptome beobachtet, die über einen längeren Zeitraum anhielt. Die Ergebnisse der Studie wurden am 15. September im Fachjournal „Nature Medicine“ veröffentlicht.

Was versteht man unter Lupus? 

Beim systemischen Lupus erythematodes (SLE) handelt es sich um eine chronisch-entzündliche Autoimmunerkrankung, die nahezu alle Organsysteme betreffen kann. Anstatt nur Antikörper gegen fremde Zellen und Erreger zu produzieren, bilden die B-Zellen (entscheidende Bestandteile des Immunsystems) der Betroffenen auch Antikörper, die sich gegen körpereigene Zellen richten. SLE, der vor allem Frauen betrifft, führt zu vielseitigen Symptomen und kann für Betroffene sogar lebensbedrohlich sein. In der Öffentlichkeit bekannt wurde die Krankheit vor allem durch prominente Patient:innen wie Selena Gomez, Lady Gaga oder Seal.

Was ist die CAR-T-Zell-Therapie?

Die Forschenden um Georg Schett an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg haben fünf zuvor behandlungsresistente SLE-Patientinnen und Patienten mit gentechnisch modifizierten T-Zellen behandelt. T-Zellen sind weiße Blutkörperchen und machen einen wichtigen Teil des Immunsystems aus. Diese sogenannten CAR-T-Zellen erkennen dank eines Oberflächenmarkers gezielt die krankheitserregenden B-Zellen und zerstören diese. Neben einer beinahe gänzlichen Eliminierung der B-Zellen beschreiben die Forschenden eine Verbesserung der klinischen Symptome und eine Normalisierung der Laborparameter.

Anhand international anerkannter Kriterien wurde drei Monate nach der Therapie bei allen fünf Betroffenen eine Verbesserung der SLE beobachtet. Während einer längeren Nachbeobachtungsperiode von etwa acht Monaten konnte die Abschwächung der Symptome arzneimittelfrei aufrechterhalten werden. Laut den Verfasser:innen der Studie haben die Behandelten die Therapie gut vertragen. Lediglich eine milde Entzündungsreaktion des Körpers, die sich beispielsweise durch Fieber äußert, trat auf.

Wie geht es weiter?

In Zukunft soll untersucht werden, inwieweit sich die Therapieerfolge auch auf eine größere Gruppe von Betroffenen übertragen lassen, ob die Therapie auch für SLE-Patientinnen und Patienten mit fortgeschrittener Krankheit geeignet ist und inwiefern die Eliminierung der Antikörper-produzierenden B-Zellen langfristig einen Risikofaktor für die Behandelten darstellt.

Beitragsbild: Depositphotos

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    Viktoria Franke

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