Botswana stoppt die Übertragung von HIV zwischen Mutter und Kind. In dem Land herrschten zuvor pandemische Zustände – jetzt wird es zum Vorbild der Aids-Bekämpfung.
In Botswana ist es gelungen, die HIV-Übertragung zwischen schwangeren Frauen und ihren Babys zu unterbinden. Das Land, das einst jenesmit der höchsten HIV-Rate war, hat durch eine umfassende Kampagne einen Meilenstein im Kampf gegen Aids erreicht.
Jahrzehntelange Arbeit zahlt sich aus
1999 begann die botswanische Regierung mit dem Prevention of Mother-To-Child Transmission (PMTCT) Programm. Schwangere Frauen werden seither dazu animiert, sich auf HIV testen zu lassen. Fällt der Test negativ aus, soll er während der Schwangerschaft und Stillzeit regelmäßig wiederholt werden. Bestätigt er die Infektion der Mutter, wird diese sofort mit einer antiretroviralen Therapie (ART) behandelt. ART ist eine medikamentöse Behandlung gegen die HI-Viren. Auch die Neugeborenen erhalten eine solche Behandlung bis zu sechs Wochen nach der Geburt.
Ohne Behandlung liegt die Chance, das eigene Baby mit dem Virus zu infizieren, laut WHO zwischen 15 und 45 Prozent. Heute liegt die Übertragungsrate in Botswana bei unter einem Prozent – somit kommen fast alle Kinder dort HIV-frei zur Welt. Grund dafür ist der Erfolg der PMTCT-Kampagne: 2002 ließen sich etwa 49 Prozent der Schwangeren testen, nur 27 Prozent erhielten eine ART-Behandlung. 2021 lag der Wert beider Raten bei 98 Prozent.
Ein Meilenstein gegen HIV
International haben 15 Länder die Mutter-Kind-Übertragung eliminiert. Keines davon war so stark von der Verbreitung des Virus betroffen wie Botswana. Damit ist das Land ein Vorbild für andere Staaten und Regionen in ihrem Vorgehen gegen HIV.
Dr. Matshidiso Moeti, regionaler Leiter der WHO in Afrika, beschreibt die Entwicklung als grundlegenden Meilenstein und einen großen Schritt dahin, Aids auf dem gesamten Kontinent einzudämmen: „Das zeigt, wie eine visionäre politische Führung, die sich an den Prioritäten der öffentlichen Gesundheit orientiert, Leben retten kann. Ich freue mich darauf, dass auch andere afrikanische Länder dieses Ziel erreichen.”
Moeti äußert außerdem die Hoffnung auf eine ganze Aids-freie Generation in naher Zukunft. Damit würde auch das von der UN gesetzte Ziel, Botswana bis 2030 von HIV zu befreien, um einiges greifbarer werden. Nachdem dort schon Malaria bald verschwunden sein soll, ist das Land auf einem guten Weg zu einer gesunden Bevölkerung.
Beitragsbild: Pixabay / Valéria Rodrigues Valéria