Der nordmazedonische Präsident Stevo Pendarovski begleitet Schülerin, welche an der Schule gehänselt wurde zur Schule und setzt ein Zeichen für Inklusion.
Mobbing bleibt ein aktuelles Problem an Schulen
Mobbing an Schulen bleibt ein präsentes Thema – auch heute. Obwohl die Sensibilisierung dafür gestiegen und die Toleranz für ein solches Verhalten gesunken ist, muss ständig darauf aufmerksam gemacht werden.
Insbesondere bei Menschen, die in den Augen anderer aus dem Raster der Normalbürger:innen fallen, sind die Angriffsflächen für Mobbing groß.
Nordmazedonien erlebte ein besonderes Positivbeispiel, wie man ein Zeichen gegen Mobbing und für Inklusion setzen kann. Das Besondere: Das Zeichen kam von ganz oben. Der nordmazedonische Präsident Stevo Pendarovski begleitete die elfjährige Embla Ademi zur Schule, nachdem diese regelmäßig von ihren Mitschüler:innen verspottet und gehänselt wurde.
Embla hat die Behinderung Trisomie 21, eine Genkrankheit, welche sich in einer veränderten körperlichen Erscheinung und anhand von Lernschwierigkeiten äußert. Aufgrund dieser Behinderung wurde die elfjährige Schülerin gemobbt und das nicht nur von Gleichaltrigen. Nach Angaben der britischen Nachrichtenzeitung Metro starteten die Eltern der Mitschüler:innen eine Petition für den Ausschluss von Embla aus dem Unterricht.
Präsident betont gesellschaftliche Verantwortung zur Inklusion
Präsident Panderovski wurde auf die Situation an der Schule in Gostivar aufmerksam und nahm Embla buchstäblich an die Hand. Am Montag, dem 7.Februar 2022, begleitete der Präsident die Schülerin persönlich zur Schule, nachdem er zuvor der Familie einen Besuch daheim abstattete.
Er redete mit Emblas Eltern über die täglichen Hürden, welche das Leben mit einem Kind mit Behinderung bringen und welche Möglichkeiten es gebe, solche zu überwinden.
Pendarovski betonte, das Schlüsselelement für dieses gemeinsame Ziel sei Empathie. Mit dem Mobbing an der Grundschule Edinstvo in Gostivar seien Kinderrechte gefährdet worden. In einem TV-Interview vor der Schule erläuterte er:
„Wir sind alle gleich in dieser Gesellschaft. Ich bin hierhergekommen, um meine Unterstützung zu zeigen und um das Bewusstsein dafür zu stärken, dass Inklusion ein Grundprinzip ist.“
Der von Kameras begleitete Gang zur Schule von Embla an der Hand des Staatsoberhauptes begeisterte viele Menschen des südosteuropäischen Landes, aber schlug auch Wellen weit über nordmazedonische Grenzen hinaus.
Inklusive Bildung als Obligation
„Empathie ist unsere moralische Pflicht.“, twitterte Stevo Panderovski nach seinem Besuch bei Embla und appellierte damit an seine Nation. Mittlerweile geht Embla wieder gerne zur Schule. Die Metro berichtet, dass ihr ein persönlicher Assistenten zugewiesen wurde.
Wir hoffen, dass auch sonst das Denken vieler Menschen durch diese warmherzige Aktion sensibilisiert worden ist.
Beitragsbild: Presidential Center for Political Education of North Macedonia