Spaniens Haustiere sind keine Objekte mehr, sondern als fühlende Wesen Teil der Familie. Bei Scheidungen muss auch ihr Wohl garantiert sein.
Seit die spanische Regierung am 6. Januar ihr Zivilrecht und Hypothekengesetz reformiert hat, sind Haustiere keine Objekte mehr, sondern „fühlende Wesen“. Als solches besitzen Tiere automatisch eine Würde und gehören zur Familie. Das heißt, sie dürfen fortan nicht länger verpfändet, verlassen, misshandelt oder von einem ihrer Eigentümer:innen getrennt werden.
Sorgerecht bei Scheidungen muss geklärt sein
Familiengerichte müssen nun sowohl das Wohlergehen des Tieres als auch die Bedürfnisse der Familie berücksichtigen, wenn sie entscheiden, wer sich um Hund, Katze, Goldfisch, Schildkröte oder Wellensittich kümmert. Haustiere werden nicht länger als Objekte betrachtet, die dem einen oder anderen Partner gehören. Früher war derjenige im Vorteil, der das Haustier angemeldet hatte, da es jenem Partner als Besitz zugerechnet wurde.
Weitere Reformen zum Tierschutz in Spanien geplant
Wenn einer der Konfliktparteien nachweislich das Tier quält, kann ihm oder ihr nunmehr das Sorgerecht entzogen werden. Und die Reform geht auch außerhalb des Privathaushalts neue Wege: Ein Ende des Verkaufs von Haustieren in Geschäften soll angestrebt werden, sodass nur noch zertifizierte Züchter Tiere verkaufen können. Darüber hinaus sollen Tierheime nicht länger nicht vermittelbare Tiere einschläfern dürfen.
Spanien ist das jüngste europäische Land, das Tiere als fühlende Wesen anerkennt und sich damit einer Gruppe anschließt, zu der auch Deutschland, Belgien, Frankreich, die Schweiz, Österreich, Großbritannien und Portugal gehören.
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