Die Supermarktkette Spar führt in der Schweiz die “Stille Stunde” ein, um Menschen mit Autismus das Einkaufen zu erleichtern.
Aufgrund einer anderen Wahrnehmung können Menschen mit Autismus Reize schwerer verarbeiten. So reagieren sie entweder über- oder unter-empfindlich auf Lärm, Licht, Temperatur oder Gerüche. Reize, die gerade in Supermärkten verstärkt auftreten. Deswegen möchte die Supermarktkette Spar vier ihrer Züricher Filialen zweimal in der Woche für anderthalb bis zwei Stunden zu einer Oase der Stille verwandeln.
Wie soll das funktionieren?
Die „Stille Stunde“ soll Dienstagnachmittag von 15 bis 17 Uhr und Donnerstagabend von 18:20 bis 20 Uhr stattfinden. Dabei wird in den Filialen keine Musik gespielt, das Licht wird gedimmt und Ladendurchsagen werden gestoppt. Auch Assistenzhunde sind während der “Stillen Stunde” erlaubt. Zusätzlich werden die Filialen Pläne zur Verfügung stellen, die darauf hinweisen, wo es im Supermarkt zu Temperaturunterschiede kommt.
Die Supermärkte sind während dieser Zeit auch weiterhin für Menschen ohne Autismus zugänglich, damit alle diese Erfahrung machen können.
Wie hat alles angefangen?
Die neuseeländische Supermarktkette „Countdown“ führte als erste die „Stille Stunde” ein. Grund dafür waren die Angestellte Megan Stokes und ihr autistischer Sohn. So werden seit Oktober 2019 jeden Mittwoch für eine Stunde das Licht im gesamten Geschäft gedämmt, das Ladenradio ausgeschaltet und die Lautstärke an den Kassen reduziert. Außerdem sind das Rangieren mit Einkaufswagen sowie das Auffüllen der Regale auf ein Minimum beschränkt und Lautsprecherdurchsagen gibt es nur in Notfällen.
In Deutschland gibt es die “Stille Stunde” bisher noch nicht.
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Bildquelle: pixabay / ElasticComputeFarm